Das Ökodorf Brodowin in der Gemeinde Chorin (Barnim) hatte kürzlich bekanntgegeben, die Milchkühe vorübergehend trockenzustellen und die Milch von einem anderen Betrieb zuzukaufen. Gegenüber dem rbb sagte Geschäftsführer Ludolf von Maltzan nun, dass die eigene Milchproduktion weiterlaufe, wenn auch reduziert mit nur noch 65 statt 180 Kühen.
„Wir melken bis heute und werden weiter melken“, sagt er. Den zunächst angedachten Stopp hatte von Matzan mit dem Einkaufsverhalten der Kunden begründet, der zu einem Nachfragerückgang bei Ziegen- und Kuhmilch führte. Stattdessen werde von Maltzan zufolge mehr auf Alternativen wie Haferdrinks zurückgegriffen. "Das andere war, dass es immer weniger Bedientheken für Bio-Käse gab. Beides war für uns eminent wichtig."
Nachfrage nach Bioprodukten wieder leicht erholt
Da sich die Nachfrage nach Bioprodukten wieder leicht erholt hat, soll zumindest die Kuhherde in Brodowin bis Mitte kommenden Jahres wieder auf bis zu 120 Tiere aufgestockt werden. Bis dahin würden die Ställe modernisiert. Dabei soll auch das Tierwohl im Vordergrund stehen. "Es geht um Fragen wie Licht, frische Luft und mehr Raum, in dem sich die Tiere bewegen können", sagt Geschäftsführer von Maltzan weiter. Auch in effiziente automatische Melksysteme soll investiert werden.
Wie geplant nahezu verkauft ist dagegen die Ziegenherde. Die für die eigene Käseproduktion benötigten 15.000 Liter pro Jahr kauft der Betrieb nun von einem anderen Ziegenhalter aus dem Dorf zu. Das entspricht in etwa 10 % der früheren Menge, so der rbb.