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Hofbesuch beim BÖLW-Vorstand

Özdemir bleibt dabei: 2030 sollen 30 % der Fläche ökologisch bewirtschaftet sein

Minister Özdemir hält am 30%-Flächenziel im Ökolandbau bis 2030 fest. Die Bio-Strategie werde entlang der Wertschöpfungskette Hürden beseitigen, meint der Grüne.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat das Ziel bekräftigt, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen in Deutschland bis 2030 auf 30% auszudehnen.

„Mit unserer Bio-Strategie wollen wir dafür entlang der gesamten Wertschöpfungskette – also auf den Betriebsmittelmärkten, bei Erzeugung, Verarbeitung und Handel bis hin zur Ernährung – geeignete Rahmenbedingungen schaffen und Hürden beseitigen“, sagte Özdemir am 30. Mai bei einer Stippvisite auf dem Hof von BÖLW-Vorstandsmitglied Hubert Heigl im Landkreis Regensburg.

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Dazu zählt für den Minister auch, „dass wir alle landwirtschaftlichen Betriebe von einem Zuviel an Bürokratie entlasten“. Nur so ließen sich eine wettbewerbsstarke Landwirtschaft sowie Klima, Biodiversität und Ernährungssicherung gleichermaßen zusammenbringen.

Dass Umweltleistungen der Bio-Höfe bei der Gesetzgebung und der Förderung besser anerkannt werden, ist dabei für Heigl Voraussetzung für ein Flächenwachstum im Ökolandbau. Zudem müssten unsinnige doppelte Auflagen gestrichen werden, um Bürokratie abzubauen. „Die EU-Agrarpolitik muss denen Sicherheit geben, die den notwendigen Umbau der Landwirtschaft anpacken“, so das Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft.

Neue Prioritäten setzen

Der Geschäftsführende BÖLW-Vorstand Peter Röhrig verwies anlässlich des Hofbesuchs von Özdemir auf die Notwendigkeit von mehr Bio-Forschung, um den ökologischen Umbau der gesamten Landwirtschaft voranzutreiben. Nur so könne die große Innovationskraft genutzt werden, die in Bio stecke. „Solange weniger als 2% der Agrarforschungsmittel in die Bio-Forschung gehen, bleibt dieses wichtige Potenzial ungenutzt“, warnte Röhrig.

Es sei deshalb dringend an der Zeit, dass Minister Özdemir und die Bundesregierung hier neue Prioritäten setzten: „Wir brauchen eine deutliche Stärkung der Öko-Züchtung, um zum Beispiel Ackerbausysteme nachhaltiger machen zu können.“ Damit sei auch der konventionellen Landwirtschaft deutlich mehr geholfen als mit „den falschen Versprechungen der neuen Gentechnik, die nur ein paar Agrarkonzernen nutzt und die von den Verbrauchern zu Recht abgelehnt wird“.

Stegemann: Bio muss sich rechnen

Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, weist auf ein logisches Problem von Özdemirs Ausbauzielen hin: „Es bringt nichts, wenn Cem Özdemir das 30-Prozent-Bio-Ziel wie eine Monstranz vor sich herträgt. Wenn mehr Landwirte umstellen sollen, müssen sie in Bio ein konkretes Mehr an Wertschöpfung sehen. Kurzum: Es muss sich rechnen. Und die Verbraucher müssen Bio wollen und es sich leisten können. Nur mit Extensivierung werden wir unsere Ernährungssouveränität nicht sichern können. Daran ändern auch staatliche Werbe-Kampagnen nichts, wie die sieben Millionen Euro teure BMEL-Kampagne unter dem Motto ‚Bio na logo‘.“

Der Agrarsturkturerhebung zufolge wirtschafteten 2023 in Deutschland rund 28.700 landwirtschaftliche Betriebe nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus. Ihr Anteil betrug damit laut Angaben von Destatis 11%. Mit 1,85 Mio. ha fiel der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen entsprechend aus. Um das 30%-Ziel zu erreichen, müsste in sieben Jahren bezogen auf die gesamte landwirtschaftliche Fläche noch fast ein Fünftel umgestellt werden.

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