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topplus Top-Leserstimmen

Pflanzenschutz, Bürokratie & Tierhaltung: Das bewegt top agrar-Leser diese Woche

Welche Themen bewegen die top agrar-Community in dieser Woche? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 10 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Zu: „Diese Parteien wollen Glyphosat nach der EU-Wahl verbieten“

Die EU-Kommission hat entschieden, Glyphosat bis 2033 zuzulassen. Das hindert die Parteien jedoch nicht daran, mit dem Herbizid Wahlkampf zu betreiben. Einige Parteien halten am Verbot fest. Dazu ein Blick auf die Meinungen unserer Leser:

Pflanzenschutzmittel dürfen nicht zum Sündenbock werden

„Das eigentlich traurige ist doch, dass Glyphosat zum Feindbild, zu Symbol und Sündenbock hochstilisiert wird und in einem weiteren Schritt alle "Pestizide", also Pflanzenschutzmittel. Das alles lässt kaum mehr eine sachliche und faktenbasierte Diskussion mehr zu. Gleichzeitig bemerkt die Politik ständig eine Spaltung der Gesellschaft, ein hochkommen extremer Ansichten und vieles mehr. Und trotzdem verfällt man beim Pflanzenschutz in denselben Fehler und bedient Ängste und Vorurteile, die man anderswo beklagt. Unsere Gesellschaft funktioniert am besten mit Kompromiss oder Konsens und beides bedeutet, dass wir für unseren Wohlstand, auf den niemand gerne verzichten will, eben auch manches in Kauf nehmen muss.“ (Erwin Schmidbauer)

 

Denken die Parteien auch über die EU-Grenze hinweg?

„Und wie immer liest man nichts davon, ob sich diese Parteien auch für ein Importverbot von Lebensmitteln aus Ländern, welche weiterhin den Wirkstoff Glyphosat einsetzen, stark machen. Wer A sagt, muss auch B sagen. Umweltschutz endet nicht an den Außengrenzen der EU!“ (Florian Erb, via Facebook)

 

Wer Glyphosat verbietet, verliert auch einiges an Technologie

„Florian Erb hat richtig gedacht. Aber wenn in der EU Glyphosat verboten ist, hat diese die Technologieführerschaft in der ökologischen Landbewirtschaftung verloren/verboten.“ (Hubi Hammer, via Facebook)

 

Wir brauchen Alternativen bevor wir Pflanzenschutz drastisch reduzieren

„Auch heute werden die Pflanzenschutzmittel schon gezielt eingesetzt. Es muss weiter intensiv an Alternativen gearbeitet werden, bevor eine drastische Reduzierung möglich ist. Dann müssen die Grünen und Linken mit der Hacke auf den Acker. Ich persönlich kenne das noch aus der Kinderzeit!“ (Bernhard Helmke)

 

Zur Wahl geht nicht um Sachverstand sondern nur um Macht

„Hier zeigt sich wieder eindeutig, dass es nicht um den Sachverstand geht und um die Praxisrelevanz der Agrarbetriebe, sondern einzig und allein um Wählerbuhlschaft und ideologische Machtansprüche. Mithin werden wieder alle bisherigen öffentlichen Beteuerungen gegenüber der Agrarwirtschaft ad absurdum geführt. Welcher Partei will man da noch Glauben schenken, ganz zu schweigen vom Wahlkreuzchen?"  (Stefan Lehr)

Zu: „Bundesfinanzministerium sperrt Mittel für Waldförderung“

Das Bundesfinanzministerium hat in dieser Woche drei Viertel der 125 Mio. € gesperrt, die 2024 für den Waldumbau und die Wiederaufforstung zur Verfügung stehen sollten. Agrarminister Özdemir fordert von Finanzminister Lindner nun ein Entgegenkommen. Dazu die Einschätzung der top agrar-Leser:

Aufforstung für den Klimaschutz muss unterstützt werden

„Unglaublich, wir Waldbesitzer müssen Aufforstungen und somit die zukünftige grüne Lunge für diese Gesellschaft allein finanzieren. Ansonsten wird weiter mit Steuereinnahmen rumgeaast, wie gehabt. Eine Förderung der Wiederaufforstung ist die billigste Klimaschutzinvestition überhaupt. Stattdessen wird eine CO2-Verpressung ins Erdreich angedacht.“ (Rathje Clasen)

 

Wer den Wald nicht fördert, kann Holz bald nur noch importieren

„Wie soll das laufen? Aufforsten muss man mit eigenen Mitteln und dann kommt grüne Verbotspolitik und man muss den halben Wald sich selbst überlassen aus fragwürdigem Umweltschutz. Holz wird als Zukunftsbaustoff bezeichnet, aber wenn es hier nicht mehr wächst, kommt es irgendwann von weit weg. Wenn das Geld stimmt, ist denen der Rest egal.“  (Bernd Brunhöver)

 

Wer fordert muss auch zahlen können

„In der Realität angekommen. Wenn kein Geld da ist, kann man auch kein Geld ausgeben. Anschubfinanzierungen sind wichtig und richtig, aber auf Dauer muss sich alles alleine rechne,n sonst landen wir im Sozialismus. Und der hat noch nirgends dauerhaft funktioniert. Das selbe sind die Wünsche der Finanzierung für mehr Tierwohl. Entweder es ist von der Bevölkerung gewollt und sie sind bereit dafür mehr zu bezahlen oder es wird sich nicht durchsetzen bzw. die heimischen Tierhalter zur Aufgabe drängen.“ (Herbert Platen)

Zu: „Lins warnt vor weiteren Verboten von Pflanzenschutzmitteln“

Norbert Lins, Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses im EU-Parlament, warnt vor Engpässen beim chemischen Pflanzenschutz. Er plädiert dafür, bestimmte Wirkstoffe nur dann zu verbieten, wenn vergleichbare Alternativen auf dem Markt sind. Das denken die top agrar-Leser:

Wir dürfen nicht nur auf die „heile Welt“ bei uns achten

„Es ist typisch für die Umweltverbände so vehement gegen die vernünftigen Pflanzenschutz-Anwendungen zu wettern. Sie denken anscheinend überhaupt nicht darüber nach, dass außerhalb der EU alles Mögliche eingesetzt wird, was bei uns schon Jahre verboten ist.

Wenn wir uns hier in Europa nicht mehr ernähren können, dann kommt unser Essen aus Ländern, in denen noch alle Mittel erlaubt sind. Dass ebendas in vielen anderen Ländern noch der Fall ist, halte ich auch nicht für richtig, aber dass wir hier nur noch von Ideologie getrieben werden und nicht auf wissenschaftlicher Ebene entschieden wird, ist schlicht und ergreifend eine Katastrophe. Es macht es nicht besser wenn diese Probleme nur ausgelagert werden und bei uns heile Welt ist. Die ganze Erde hat nur einen Himmel.“ (Werner und Markus Hauck)

 

Wir müssen Anbausysteme etablieren, die nicht auf Pflanzenschutzmittel angewiesen sind

„Herr Lins ist sehr einseitig fokussiert auf den chemischen Pflanzenschutz, wenn er behauptet, dass bei einem Wegfall bestimmter Wirkstoffe die Landwirte „völlig schutzlos“ dastehen würden. Denn zum Integrierten Pflanzenschutz zählen insbesondere die nicht-chemischen, vorbeugenden Maßnahmen wie u.a. Sortenwahl und Fruchtfolge, die eigentlich Vorrang vor dem chemischen Pflanzenschutz haben.

In der tatsächlichen Praxis wird jedoch nicht selten von dieser guten fachlichen Praxis abgewichen, wie auch das Julius-Kühn-Institut feststellt. Fruchtfolgen sind zu einseitig, bei der Sortenwahl wird zu wenig Wert auf Schädlingsresistenzen und -toleranzen gelegt und Bonituren, bei denen überprüft wird, ob Bekämpfungsschwellen überschritten werden, erfolgen nicht gründlich genug. „Völlig schutzlos“ scheinen bei Herrn Lins nur die Belange der Umwelt gegenüber den Gewinninteressen einer auf der Chemieindustrie basierten Landwirtschaft dazustehen.

Ich sehe es ähnlich wie die Autoren des Gegenbriefs: Statt den Status quo zu bewahren, muss es darum gehen, agrarökologische Anbausysteme zu etablieren, die weitestgehend ohne den Einsatz von PSM auskommen. Denn jeder PSM-Einsatz stellt nicht nur selbst eine Störung des Anbausystems dar, sondern ist auch die Folge eines gestörten, weil fehlerhaften Anbausystems. Es braucht mehr agrarökologisches Denken.“ (Philipp Dümig)

Zu: „Artikel 148: Was ist das eigentlich und warum streitet die Milchbranche darüber?“

Der Artikel 148 GMO kocht immer wieder in politischen Diskussionen bei Milcherzeugern auf. Was steckt eigentlich dahinter und wieso sind die Meinungen so unterschiedlich? Wir haben die Grundsatzfragen beantwortet. Das denken die top agrar-Leser:

Gleiches Handelsrecht für alle

„Ist doch logisch, dass die Molkereien diese komfortable Stellung nicht aufgeben wollen. Aber gibt es irgendeine andere Branche, die Ware liefert, mit der Option für den Käufer, den Preis nachträglich festzulegen? Hat jemals ein Landwirt Dünger oder Futter gekauft, mit der Möglichkeit, den Preis Wochen später festzulegen? Was in allen Handelsbeziehungen auf der ganzen Welt funktioniert, soll bei Milch und Fleisch nicht funktionieren?“ (Josef Schmid)

 

Feste Verträge ermöglichen uns Milchviehhaltern Planbarkeit

„Als Milchviehhalter sehe ich den Artikel 148 grundsätzlich positiv, auch wenn ich die Kritik in Richtung Bürokratiehorror verstehen kann. Feste Verträge ermöglichen Planbarkeit. Auch bei niedrigen, aber bekannten Milchpreisen und vor allem bekannten Zeiträumen, kann ich meine Produktion entsprechend anpassen und Kosten minimieren statt Mengen zu maximieren und auf höhere Preise zu hoffen. Ich kaufe ja auch Kraftfutter im Voraus, da ist es nur sinnvoll auch die Milchpreise festzulegen.

Unsere Molkerei (Hochwald) bietet schon jetzt ein Festpreismodell an, das aber nur für maximal 20 % der gesamten Milchmenge gilt. Das hat wenig mit Planbarkeit zu tun und hilft nur, wenn der Börsenmilchpreis stark vom Auszahlungspreis abweicht. Stehen die Preise vorher fest, kann ich meine vorhandenen Betriebsmittel gezielter einsetzen. Grüße aus dem Sauerland.“ (Werner Osebold)

Zu: „Künftig Geokoordinaten für jedes Rind?“

Müssen deutsche Rinderhalter bald auf den Meter genau angeben, wo das Tier wann stand? Laut einem Artikel unserer Kollegen vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben sieht das aktuell so aus. Denn damit sollen Landwirte beweisen, dass die Flächen nicht entwaldet wurden. Die top agrar-Leser sehen dem Plan kritisch entgegen:

Wie wäre es mit einer automatischen Kartierung und einer freiwilligen Prüfung?

„Der Satellit, der für die Prüfungsaufträge in der ANDI-App sorgt, fliegt nach Aussage der Landwirtschaftskammer alle sechs Tage über meine Flächen. Warum baut man nicht einen zusätzlichen Algorithmus ein, der die Bilder auf verschwundene Bäume überprüft und dem Milchviehhalter dann einen „freiwilligen“ Prüfungsauftrag sendet. Wir sind doch eh schon so gläsern und überwacht, dass ein solche Kartierungsaufwand für Rindvieh wie reine Willkür anmutet. Glücklicherweise habe ich keine Rinder, aber bestimmt kommen Pferde dann auch bald nach.“ ( Lars Henken)

 

Diese Daten sollten Landwirte kennen

„Wieso ist das ein "Bürokratiemonster"? Es ist doch eher die Frage, wie das ganze zusammen mit bereits bestehenden Systemen funktioniert oder es diese ersetzt. Die Ausgestaltung ist der Punkt. Die gewünschten Daten sind ohnehin in jedem Betrieb vorhanden oder müssten vorhanden sein.“ (Norbert Scheppach)

 

Sollte die Bürokratie nicht eigentlich abgebaut werden?

„Reiner Kontrollwahn. Es ist schon schlimm, wenn wir ein Rind als "Risikoprodukt" bezeichnen, es aber im gleichen Atemzug ueber das Grundgesetz als Lebewesen explizit schützen. Soetwas grenzt an Schizophrenie! In meinen Augen ist dies wieder ein völlig unnötiges Bürokratiemonster, was hier geschaffen wird. Wie war das mit dem Bürokratieabbau und den Perspektiven fuer die Nutztierhalltung?" (Stefan Lehr)

Zu: „Özdemirs Tierhaltungskennzeichnung: Länder machen Vollbremsung“

Die Bundesländer mauern bei der Umsetzung der Tierhaltungskennzeichnung. Sie fordern wegen des hohen Aufwands eine „umfassende Überarbeitung“ bzw. sogar die Aufhebung. Dazu die Meinung einiger top agrar-Leser:

Eine breit aufgestellte ITW wäre der bessere Weg

„Die privatwirtschaftlich organisierte ITW war und ist ein Erfolgsmodell. Özdemir hat hier völlig unnötig ein akzeptiertes System unterlaufen. Es war scheinbar nur wichtig alle Grenzen und Flächen für die einzelnen Stufen anders als bei ITW zu machen.

Es wäre viel sinnvoller gewesen, hier zu unterstützen und die ITW auf noch breitere Beine zu stellen. Auch der Umbau der Tierhaltung ist ein Rohrkrepierer. Zum einen zeigen die Tiergesundheitsdaten gar keine Vorteile für die hohen Haltungsstufen auf, zu anderen streben alle nach einer digitalen Arbeitswirtschaft 4.0 und der Landwirt soll zurück zur Mistgabel und zum Scheiße schippen. Noch dazu auf größtenteils eigenes Risiko.“ (Jakob Lechner)

 

Eine Haltungskennzeichnung würde Transparenz bringen

„Ich denke, ein Tierhaltungskennzeichen hätte einen enormen Vorteil in Bezug auf das Tierwohl. Hier kann der Konsument eindeutig unterscheiden und entscheiden, welche Art von Tierhaltung er unterstützt. Aber: Jedes Land bietet sowieso zwei unterschiedliche Produktionsweisen der Lebensmittel an – bio und konventionelle Landwirtschaft. Hier kann sich der Konsument für Tierwohl oder industrielle Fleischproduktion entscheiden, das sollte genügen um nicht alle Konsumenten zu verunsichern!“ (Karl Angermann)

 

Wenn es hier zu teuer wird, wird günstig importiert

„Viel Lärm um nichts! Wir produzieren Rohstoffe und die aufnehmende Hand hat es verstanden, dass auch unter "Einstand" bei uns eingekauft wird. Es gibt praktisch keine Sicherheit, dass wir jemals einen anständigen Preis für unsere Produkte bekommen. Wenn das Niveau hier zu hoch wird, wird sich aus dem Ausland, oder bei Drittstaaten eingedeckt. Ein fairer Preis kann so nie zustande kommen, denn wir müssen hier hohe, Kostentreibende Standards einhalten. Das hat auch gerade die Biobranche zu spüren bekommen.

So blutet unsere Land- und Ernährungswirtschaft hier ständig weiter aus, und die viel angepriesene Versorgungssicherheit geht immer weiter zurück. Die EU-Außengrenzen sind für Agrarprodukte offen, hier müssen nur toxische Standards eingehalten werden... Finde den Fehler. Der LEH muss selbst die Waren überprüfen, was ein Unding ist. Wieviel "Rohrkrepierer" erleben wir wohl noch, bevor die Gerechtigkeit obsiegt?“ (Willy Toft)

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