Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Zu: "Alles gut beim Erntegut" und "Ernegut-Urteil: Jetzt für Klarheit sorgen!"
Nach dem BGH-Urteil wollen Landhändler und Genossenschaften ihrer Erkundungspflicht mit erweiterten Qualitätssicherungsvereinbarungen nachkommen. Die Saatguttreuhandverwaltungs GmbH hat andere Pläne. Denn wer Getreide oder Kartoffeln verkauft, bekommt ab diesem jahr die Folgen des Erntegut-Urteils zu spüren. top agrar-Redakteurin Gesa Harms hat die Hürden der Situation in einem Kommentar zusammengefasst. Auch Wochenblatt-Redakteur Martin Borgmann hat die Situation kommentiert. Was die top agrar Leser dazu sagen:
Mehr Maßnahmen, weniger Nutzen
"Bürokratie sollte doch reduziert werden. Der Gegenteil ist aber der Fall. Es werden sich immer mehr Schikanen ausgedacht, um Landwirte zu kriminalisieren. Es reicht langsam. Gerade für kleinere landwirtschaftliche Betriebe, die über keine Verwaltung verfügen, wird der Aufwand für solche Maßnahmen immer größer ohne Nutzen für den landwitrtschaftlichen Betrieb." (Lothar Stange)
Die Fehler einzelner weniger belasten uns alle
"Es kann nicht angehen, dass wegen einzelner schwarzer Schafe alle anderen in Verdacht geraten und durch noch mehr Bürokratie und Aufwand darunter leiden müssen. Wir geben jährlich unsere Nachbauerklärung pünktlich und wahrheitsgemäß ab und werden jetzt trotzdem unter Generalverdacht gestellt. Eine einfache Erklärung beim Verkauf unserer Ernte und die Abgabe der jährlichen Nachbauerklärung an die STV muss reichen. Und bei angeblich fehlender Nachbaugebühren von 13 Mio Euro muss die STV vielleicht dort mal ansetzen." (Marianne Hoffmann)
Zu: "EU-Umweltminister segnen EU-Renaturierungsgesetz ab"
Die östereichische Umweltministerin bringt das EU-Naturschutzgesetz mit ihrer Stimme durchs Ziel und riskiert Koalitionskrach. Nun kommt die EU-Pflicht zu Wiedervernässung von Mooren. Ein Einblick in die Meinung unserer Leser:
Wir zerstören damit wichtige Flächen der Land- und Forstwirtschaft
"14,5 % der Fläche in Deutschland sind Siedlungsfläche, das ist maximal geschädigte Fläche, wenn man davon 20 % renaturieren müsste. Das würde die Menschen ganz schön durcheinanderwirbeln. Zumal die Siedlungsfläche immer weiter steigt, also genau das Gegenteil passiert - maximale Zerstörung. Achso, die Renaturierung soll nicht die Siedlungsfläche betreffen sondern nur die bisher noch weniger geschädigten Flächen der Land- und Forstwirtschaft. Welch Treppenwitz dieses Gesetzes!" (Erwin Schmidbauer)
Zu: "So sieht Professor Taube die Zukunft der Milchkuhhaltung"
Weniger Kühe, ein Grünland-Label und mehr Grünfutter: Prof. Friedhelm Taube erklärt im BLE-Interview, wie die deutsche Milchwirtschaft in Zukunft aussehen sollte. Was top agrar-Leser über seine Erklärungen denken:
Milchleistung gehört zur Wirtschaftlichkeit des Betriebs
"In der jetzigen ökonomischen Welt ist es ein Irrglaube, Kühe mit geringer Leistung wirtschaftlich betreiben zu können. Die Frage nach den nötigen Futterenergieträgern beantwortet Herr Taube hier nicht. Zudem muss Melken und Weide kompatibel sein. Das Grünland einen gesonderten Stellenwert hat steht außer Frage." (Rudolf Rößle)
Tierhalter und reine Ackerbauern sollten gleich behandelt werden
"Die milchviehhaltenden Grünlandbetriebe sind seit 40 Jahren gegenüber dem Ackerbau benachteiligt (Subvention und Prämien) - Quote weg, Top-ups weg, alles für die Flächenbetriebe. Und jetzt sehe ich nur Entlastungen für Ackerbaubetriebe nach den letzten Protesten." (Dietmar Weh)
Zu: "Bayer-Chefin: Landwirtschaft muss sich ändern!"
Bayer ruft das neue Unternehmensziel aus, die regenerative Landwirtschaft voranzutreiben. Aber nicht nur der Hersteller, auch die Landwirtschaft müsse sich anpassen. Das denken die top agrar-Leser:
Die Landwirtschaft ändert sich schon jetzt, um nachhaltiger zu werden
"Was mich an der Aussage von Frau Guendel Gonzales stört ist der Spruch, dass sich die Landwirtschaft RADIKAL ändern muss. Bayer hat über die letzten Jahrzehnte immense Summen an der Landwirtschaft verdient. Und zwar mit dem bisherigen Konzepten. Jetzt, wo die Landwirte den Input senken und die Gewinmargen bei Bayer & Co. weniger werden, kommt man mit der Digitalisierung. Damit werden neue Profitfelder erschlossen und der Eingriff in die Betriebe noch verstärkt. Die Landwirtschaft wird sich ändern, das tut sie schon jetzt. Aber wir brauchen dazu nicht unbedingt die Vernetzung (Abhängigkeiten) zu den Chemieriesen. Die Veränderungen müssen wachsen, um zu dauerhaften und nachhaltigen Ergebnissen zu kommen." (Stefan Lehr)
"Die Sprache macht auch bereits Politik! Die Landwirtschaft muss sich ändern dürfen." (Wilhelm Grimm)
Einmal mehr einen Blick auf die Ergebnisse der Öko-Feldtage werfen
"Die herkömmlichen Feldtage waren doch von Pflanzenschutzberatern geprägt. Erst jetzt werden alternative Felderbegehungen angeboten. Ganz interessant sind auch Biofeldtage, da bekommt man mit was gut und schlecht gelaufen ist." (Rodolf Rößle)
Zu: "Balmann: Digitalisierung wird nicht mit 20 Hektar-Betrieben funktionieren"
Für IAMO-Direktor Prof. Alfons Balmann setzt die Agrarpolitik die falschen Prioritäten. Statt kleine Strukturen zu konservieren, sollte sie die Landwirtschaft in die Lage versetzen, moderne Technologien zu nutzen, erklärte er beim Rehwinkel-Symposium. Dazu die Meinung der top agrar-Leser:
Digitalisierungsbedarf je nach Betriebsgröße
"Der 20 oder auch der 50 Hektar-Betrieb benötigt die Digitalisierung gar nicht in dem Maßstab wie der Großbetrieb mit hunderten oder gar tausenden Hektaren. Der kleine weiß auch so was auf jedem Quadratmeter los ist und kann seine Entscheidung selbst treffen." (Thorsten Holtmeier)
Landwirtschaft 4.0 kann auch auf kleinen Betrieben funktionieren
"Ich muss Herrn Prof. Balmann in dem Punkt widersprechen, dass die Landwirtschaft am derzeitigen Subventionsgefüge festhalten will. Auf breiter Front ist dies eher das Gegenteil. Landwirtschaft 4.0 kann auch mit Betrieben von 20, 30 und 50 ha funktionieren, wenn die unternehmerischen Freiheiten gewahrt bleiben. Da kommen wir wieder auf einen gemeinsamen Nenner: Das Überregulieren seitens des Staates muss aufhören. Für die deutsche Landwirtschaft sehe ich - je nach Betriebsstandort - eine vielfältige Entwicklungsmöglichkeit der Betriebe. Das kann für manchen Betrieb auch eine drastische Reduktion von chem.-synth. Input darstellen. Es muss aber immer eine unternehmerische Flexibilität für alle Entscheidungen gegeben sein. Und das ist derzeit nicht der Fall. Selbst in der Ukraine sind hochtechnisierte Precision-Farming-Betriebe mit über 100.000 ha in den Bankrott gerutscht. Da war modernste Technologie am Werk und keine Subventionsregeln. Technik alleine macht es nicht. Standort, Betriebsleiter, Umgebungsmentalitäten, etc. haben auch einen wesentlichen Einfluss." (Stefan Lehr)