Schweinehalter können 2024 mit hohen Preisen rechnen
Ein knappes Angebot in Europa und stabile Absätze dürften die Schweine- und Ferkelpreise in der EU hoch halten. Das meint Marktanalyst Markus Fiebelkorn.
Normalerweise steigt bei hohen Preisen die Schweineproduktion. Doch der Schweinezyklus scheint in Europa aufgrund der Rahmenbedingungen derzeit nicht zu funktionieren. Statt einer Steigerung erwartet der Marktanalyst Markus Fiebelkorn von Danske Svineproducenter, dass die Schweineproduktion in den für diesen Markt wichtigsten EU-Ländern weiter zurückgeht:
Spanien: Der Gesamtschweinebestand stieg um 4,0 %, aber Herausforderungen wie PRRS, Widerstand gegen die Schweineproduktion und Wasserversorgung dürften künftig eher zu einem Rückgang führen.
Deutschland: Die deutsche Schweineproduktion geht zurück, bedingt durch verstärkte Tierwohlanforderungen, fehlende Baugenehmigungen und Unsicherheiten in der Branche.
Polen: Geringe Investitionen aufgrund des Risikos der Afrikanischen Schweinepest führten zu einem rund 2%igen Rückgang des Schweinebestands.
Italien: Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest führte zu einem fast 5 %igen Rückgang des Schweinebestands. Der Trend dürfte anhalten.
Niederlande und Belgien: Die Regierungen planen die Reduzierung der Viehzucht durch Rückkaufprogramme. Experten rechnen in den Niederlanden in den kommenden Jahren mit einem Rückgang der Schweineproduktion um 10 %.
Vor diesem Hintergrund geht Fiebelkorn davon aus, dass 2024 für Schweinehalter wirtschaftlich ein gutes Jahr wird.
Drittländer vor allem für Nebenprodukte wichtig
Auf der Nachfrageseite sind die Aussichten eher durchwachsen. Von den Exportmärkten außerhalb der EU sei mit wenig Impulsen zu rechnen, meint Fiebelkorn. Die Chinesen haben ihre Schweineproduktion nach der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weitgehend umgebaut und erwarten in den kommenden Jahren große Produktivitätssteigerungen. Hinzu kommt, dass derzeit große Mengen an billigem Schweinefleisch aus den USA und Brasilien auf die internationalen Fleischmärkte fließt. Dennoch bleibt der Export für die EU in Bezug auf Nebenprodukte nach wie vor wichtig, und es sei zumindest mit stabilen Ausfuhren zu rechnen.
Deutsche Schweinepreise zwischen 1,90 und 2,50 €/kg
„Insgesamt erwarten wir für 2024 die typischen saisonalen Schwankungen im Schweinemarkt, allerdings auf einem höheren Preisniveau als in den vergangenen 20 Jahren“, erklärt Fiebelkorn. Wir gehen davon aus, dass die deutsche Schlachtschweinenotierung zwischen ca. 1,90 und 2,50 € schwanken wird (siehe Übersicht).
Ferkelnotierung über 75 €
Auch bei der Ferkelnotierung sind die Aussichten gut. Das EU-weit knappe Angebot an Einstalltieren stützt die Preise genauso wie die hohe Einstallbereitschaft. In seiner Ferkelpreisprognose sieht Fiebelkorn die deutsche Nordwest-Notierung bei knapp 76 € pro 25 kg-Ferkel (siehe Übersicht).
Dennoch dürfte das Preisniveau im Jahr 2024 für Schlachtschweine und Ferkel insgesamt etwas niedriger ausfallen als im Jahr 2023. Der Hauptgrund dafür ist, dass die durchschnittlichen Futterkosten im laufenden Jahr niedriger ausfallen dürften als im Vorjahr. „Statistisch gesehen sinken auch die Schweinepreise auf lange Sicht, wenn die Futtermittelpreise sinken“, erklärt der Analyst.
Normalerweise steigt bei hohen Preisen die Schweineproduktion. Doch der Schweinezyklus scheint in Europa aufgrund der Rahmenbedingungen derzeit nicht zu funktionieren. Statt einer Steigerung erwartet der Marktanalyst Markus Fiebelkorn von Danske Svineproducenter, dass die Schweineproduktion in den für diesen Markt wichtigsten EU-Ländern weiter zurückgeht:
Spanien: Der Gesamtschweinebestand stieg um 4,0 %, aber Herausforderungen wie PRRS, Widerstand gegen die Schweineproduktion und Wasserversorgung dürften künftig eher zu einem Rückgang führen.
Deutschland: Die deutsche Schweineproduktion geht zurück, bedingt durch verstärkte Tierwohlanforderungen, fehlende Baugenehmigungen und Unsicherheiten in der Branche.
Polen: Geringe Investitionen aufgrund des Risikos der Afrikanischen Schweinepest führten zu einem rund 2%igen Rückgang des Schweinebestands.
Italien: Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest führte zu einem fast 5 %igen Rückgang des Schweinebestands. Der Trend dürfte anhalten.
Niederlande und Belgien: Die Regierungen planen die Reduzierung der Viehzucht durch Rückkaufprogramme. Experten rechnen in den Niederlanden in den kommenden Jahren mit einem Rückgang der Schweineproduktion um 10 %.
Vor diesem Hintergrund geht Fiebelkorn davon aus, dass 2024 für Schweinehalter wirtschaftlich ein gutes Jahr wird.
Drittländer vor allem für Nebenprodukte wichtig
Auf der Nachfrageseite sind die Aussichten eher durchwachsen. Von den Exportmärkten außerhalb der EU sei mit wenig Impulsen zu rechnen, meint Fiebelkorn. Die Chinesen haben ihre Schweineproduktion nach der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weitgehend umgebaut und erwarten in den kommenden Jahren große Produktivitätssteigerungen. Hinzu kommt, dass derzeit große Mengen an billigem Schweinefleisch aus den USA und Brasilien auf die internationalen Fleischmärkte fließt. Dennoch bleibt der Export für die EU in Bezug auf Nebenprodukte nach wie vor wichtig, und es sei zumindest mit stabilen Ausfuhren zu rechnen.
Deutsche Schweinepreise zwischen 1,90 und 2,50 €/kg
„Insgesamt erwarten wir für 2024 die typischen saisonalen Schwankungen im Schweinemarkt, allerdings auf einem höheren Preisniveau als in den vergangenen 20 Jahren“, erklärt Fiebelkorn. Wir gehen davon aus, dass die deutsche Schlachtschweinenotierung zwischen ca. 1,90 und 2,50 € schwanken wird (siehe Übersicht).
Ferkelnotierung über 75 €
Auch bei der Ferkelnotierung sind die Aussichten gut. Das EU-weit knappe Angebot an Einstalltieren stützt die Preise genauso wie die hohe Einstallbereitschaft. In seiner Ferkelpreisprognose sieht Fiebelkorn die deutsche Nordwest-Notierung bei knapp 76 € pro 25 kg-Ferkel (siehe Übersicht).
Dennoch dürfte das Preisniveau im Jahr 2024 für Schlachtschweine und Ferkel insgesamt etwas niedriger ausfallen als im Jahr 2023. Der Hauptgrund dafür ist, dass die durchschnittlichen Futterkosten im laufenden Jahr niedriger ausfallen dürften als im Vorjahr. „Statistisch gesehen sinken auch die Schweinepreise auf lange Sicht, wenn die Futtermittelpreise sinken“, erklärt der Analyst.