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topplus Biomethan

So will Bayern die Umrüstung von Biogasanlagen auf Biomethanproduktion fördern

Energieminister Hubert Aiwanger hat das Programm Biometh vorgestellt. Er fordert zudem, das Ausschreibungsvolumen für Ü20-Anlagen zu erhöhen, die eine Anschlussvergütung anstreben.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem Programm „BioMeth Bayern“ will der Freistaat den Bau von Anlagen zur Aufbereitung von Biogas zu Biomethan fördern. Das aufbereitete Biomethan kann direkt in bereits bestehende Gasleitungen geleitet und weiter transportiert werden.

„Das ist nicht nur kosteneffizient, sondern besonders ressourcenschonend. Mit BioMeth Bayern erschließen wir neue Märkte für Betreiber von Biogasanlagen und schaffen eine bessere Zukunftsperspektive für die gesamte Biogasbranche“, sagte Energieminister Hubert Aiwanger am 21. Februar auf der Veranstaltung "Zukunftsoptionen Biomethan und Bündelung von Biogasanlagen“ des C.A.R.M.E.N. e.V..

Das Potenzial für Biomethan sieht der Minister nicht nur als Biokraftstoff im Straßen- und Schiffsverkehr. Auch im Bereich Heizen und Prozesswärme ist Biomethan eine nachhaltige Alternative zur Wärmepumpe bei Bestandsgebäuden.

Das Programm umfasst auch die Förderung von Biogasleitungen mit Übergabestationen. Die Förderquoten richten sich nach der Größe der Anlagen. Kleine Betriebe erhalten eine 40-prozentige Förderung. Für mittlere und große Betriebe sind Förderungen von 35 und 30 % vorgesehen.

Kritik am „PingPong-Spiel“

Bei dem Austausch mit Biogasanlagenbetreibern und Fachleuten kritisierte der Minister auch das Pingpong-Spiel der Bundesregierung, das es den Biogaserzeugern zunehmend erschweren würde, ihre Anlagen wirtschaftlich zu betreiben.

Insbesondere bemängelte er die ideologiegetriebene Diskussion über die Nutzung von Biomasse: „Der Bund muss dringend umsteuern und das Potenzial der Bioenergie erkennen. Mit Biomassse haben wir einen heimischen, umweltfreundlichen und speicherbaren Rohstoff – ein flexibler Energieträger für die Energiewende vor Ort."

Als konkrete Maßnahme forderte der Minister, das Ausschreibungsvolumen für Biogasanlagen in der Stromerzeugung auf Bundesebene zu erhöhen. Viele Biogasanlagen kommen jetzt ans Ende ihrer 20jährigen EEG-Förderung und würden stillgelegt, wenn sie nicht zeitnah eine Anschlussförderung bekommen. „Das trifft vielfach auch Anlagen, die mit ihrer Abwärme Nahwärmenetze von Siedlungen betreiben. Wenn die ihren Strom nicht mehr vernünftig einspeisen können und aufhören, bekommen die Hausbesitzer keine Wärmeversorgung mehr. Deshalb muss der Bund jedem Biogaserzeuger eine Perspektive geben“, fordert Aiwanger.

Druck über Bundesrat

Aiwanger kündigte zudem an, mittels Bundesratsinitiativen das Potenzial von Biogas zu unterstützen anstatt am Ende dringend benötigte Biogasanlagen aufgrund schlechter bundespolitischer teils ideologischer Rahmenbedingungen stillzulegen.

Außerdem sprachen im Rahmen des Fachgesprächs Dr. Stefan Rauh (Fachverband Biogas e.V.) zum Biogas-Clusterprojekt sowie Christoph Niedermeier von Bayernwerk Netz GmbH zur Transformation des Gasnetzes. Mit der Gegenüberstellung der beiden Zukunftsoptionen Hochflexibilität und Biomethaneinspeisung endete die mit 200 Teilnehmenden bestens besuchte Veranstaltung in einem Vortrag von Robert Wagner, Leiter der Abteilung Biogas & Mobilität bei C.A.R.M.E.N. e.V..


Weitere Informationen zum neuen Förderprogramm kann in Kürze unter www.carmen-ev.de eingesehen werden.

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