Solarenergie: Agri-PV bietet Chancen für krisengebeutelte Landwirtschaft
Der neue Verband für nachhaltige Agri-PV hält die Technik für geeignet, das Einkommen der Landwirte zu stabilisieren, warnt aber vor einer Verwässerung durch die Energiewirtschaft.
Die Doppelnutzung von Landwirtschaft und Photovoltaik und die hohe Umweltverträglichkeit der Agri-Photovoltaik kann die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber dem Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich steigern. Gleichzeitig bedeutet die Agri-PV für die krisengebeutelte Landwirtschaft eine Chance. Das betonten die Vertreter des Verbands für nachhaltige Agri-PV (kurz: VnAP) auf ihrer ersten Klausurtagung Anfang Februar in Berlin. Der Verband setzt sich für eine verantwortungsvolle, nachhaltige Agri-PV ein, die mit Hilfe von Technologien arbeitet, die die Landwirtschaft unterstützen.
Der VnAP freut sich besonders über die interdisziplinäre Teilnehmerschaft der Verbandstagung aus Landwirtschaft, Umweltschutz, Energiewirtschaft, Recht und Wissenschaft. Unter den Teilnehmenden herrschte Einigkeit darüber, dass die Landwirtschaft derzeit großen Herausforderungen gegenübersteht. Neben den allgemein wachsenden Anforderungen wird von Landwirten erwartet, trotz des hohen Preisdrucks zusätzlich zur klassischen Nahrungsmittelproduktion auch eine im Sinne des Klimaschutzes und der Biodiversität geführte Landwirtschaft zu etablieren. Daneben ist sie zusätzlich der durch den Klimawandel resultierenden Unsicherheit der Ernte und ausfallenden Subventionen ausgesetzt.
Agri-PV als Lösung
Die Agri-Photovoltaik bietet hier einen multifunktionalen Lösungsansatz und kann so als Chance für die Landwirtschaft begriffen werden. So ist sie in der Lage,
dazu beizutragen, die Flächenkonkurrenz zu vermeiden, da die Gesamtproduktion (Pflanzen & Energie) durch die Doppelnutzung viel höher sein kann als auf eigenständiger landwirtschaftlicher Basis;
die Resilienz des Agrarsektors zu erhöhen, indem sie Pflanzen schützt und das Einkommen der Landwirte stabilisiert und damit ein Lösungsansatz für die Anpassung an klimatische Veränderungen darstellt;
eine Möglichkeit zur zusätzlichen ökologischen Flächenaufwertung zu bieten;
die Akzeptanz von erneuerbaren Energien durch ihre Nachhaltigkeit zu verbessern.
Vor diesem Hintergrund fordert der VnAP, die Agri-PV als wichtiges Instrument einer zukunftsgerichteten Agrarpolitik anzusehen und einzusetzen. Der VnAP betont dabei besonders die Notwendigkeit der Teilhabe der bewirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe an Agri-PV-Projekten im Markthochlauf.
Druck der Energiewirtschaft
Der VnAP warnt gleichzeitig, dass die wirtschaftlich stark dominierende Energiewirtschaft einen erheblichen Druck ausübt. Ein Beispiel sei, unter dem Deckmantel der so genannten „Biodiv-PV“ sowie einfacher Tierhaltungsformen großflächig günstige konventionelle PV-Konzepte als Agri-PV auszurollen, die keine ernsthafte Bewirtschaftung zulassen. Zum Schutz der landwirtschaftlichen Primärproduktion und für die dauerhafte Akzeptanz der Agri-PV seien daher eine strikte Regulierung und eine nachhaltige Partizipation der Landwirtschaft notwendig. Der VnAP betont dabei sein Ziel, sich in diesem Prozess aktiv einzubringen und konstruktiv an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken.
Neue Mitglieder gesucht
Als Bindeglied zwischen den zwei Wirtschaftssegmenten Landwirtschaft und Energie sowie für die Bildung einer breiten, tragfähigen Basis wirbt der Verband um neue Mitgliedschaften. Die inhaltliche Arbeit erfolgt weiterhin im Rahmen von Arbeitsgremien. Diese befassen sich insbesondere mit den Themen Normen & Label, Gesetze & Regeln, ESG und der internationalen Zusammenarbeit. Anfragen zur Mitgliedschaft können an info@vnap.org gerichtet werden.
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Die Doppelnutzung von Landwirtschaft und Photovoltaik und die hohe Umweltverträglichkeit der Agri-Photovoltaik kann die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber dem Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich steigern. Gleichzeitig bedeutet die Agri-PV für die krisengebeutelte Landwirtschaft eine Chance. Das betonten die Vertreter des Verbands für nachhaltige Agri-PV (kurz: VnAP) auf ihrer ersten Klausurtagung Anfang Februar in Berlin. Der Verband setzt sich für eine verantwortungsvolle, nachhaltige Agri-PV ein, die mit Hilfe von Technologien arbeitet, die die Landwirtschaft unterstützen.
Der VnAP freut sich besonders über die interdisziplinäre Teilnehmerschaft der Verbandstagung aus Landwirtschaft, Umweltschutz, Energiewirtschaft, Recht und Wissenschaft. Unter den Teilnehmenden herrschte Einigkeit darüber, dass die Landwirtschaft derzeit großen Herausforderungen gegenübersteht. Neben den allgemein wachsenden Anforderungen wird von Landwirten erwartet, trotz des hohen Preisdrucks zusätzlich zur klassischen Nahrungsmittelproduktion auch eine im Sinne des Klimaschutzes und der Biodiversität geführte Landwirtschaft zu etablieren. Daneben ist sie zusätzlich der durch den Klimawandel resultierenden Unsicherheit der Ernte und ausfallenden Subventionen ausgesetzt.
Agri-PV als Lösung
Die Agri-Photovoltaik bietet hier einen multifunktionalen Lösungsansatz und kann so als Chance für die Landwirtschaft begriffen werden. So ist sie in der Lage,
dazu beizutragen, die Flächenkonkurrenz zu vermeiden, da die Gesamtproduktion (Pflanzen & Energie) durch die Doppelnutzung viel höher sein kann als auf eigenständiger landwirtschaftlicher Basis;
die Resilienz des Agrarsektors zu erhöhen, indem sie Pflanzen schützt und das Einkommen der Landwirte stabilisiert und damit ein Lösungsansatz für die Anpassung an klimatische Veränderungen darstellt;
eine Möglichkeit zur zusätzlichen ökologischen Flächenaufwertung zu bieten;
die Akzeptanz von erneuerbaren Energien durch ihre Nachhaltigkeit zu verbessern.
Vor diesem Hintergrund fordert der VnAP, die Agri-PV als wichtiges Instrument einer zukunftsgerichteten Agrarpolitik anzusehen und einzusetzen. Der VnAP betont dabei besonders die Notwendigkeit der Teilhabe der bewirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe an Agri-PV-Projekten im Markthochlauf.
Druck der Energiewirtschaft
Der VnAP warnt gleichzeitig, dass die wirtschaftlich stark dominierende Energiewirtschaft einen erheblichen Druck ausübt. Ein Beispiel sei, unter dem Deckmantel der so genannten „Biodiv-PV“ sowie einfacher Tierhaltungsformen großflächig günstige konventionelle PV-Konzepte als Agri-PV auszurollen, die keine ernsthafte Bewirtschaftung zulassen. Zum Schutz der landwirtschaftlichen Primärproduktion und für die dauerhafte Akzeptanz der Agri-PV seien daher eine strikte Regulierung und eine nachhaltige Partizipation der Landwirtschaft notwendig. Der VnAP betont dabei sein Ziel, sich in diesem Prozess aktiv einzubringen und konstruktiv an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken.
Neue Mitglieder gesucht
Als Bindeglied zwischen den zwei Wirtschaftssegmenten Landwirtschaft und Energie sowie für die Bildung einer breiten, tragfähigen Basis wirbt der Verband um neue Mitgliedschaften. Die inhaltliche Arbeit erfolgt weiterhin im Rahmen von Arbeitsgremien. Diese befassen sich insbesondere mit den Themen Normen & Label, Gesetze & Regeln, ESG und der internationalen Zusammenarbeit. Anfragen zur Mitgliedschaft können an info@vnap.org gerichtet werden.