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Solarparks: „Projekte werden immer größer“

Im Interview erklärt Stephan Jeznita, Geschäftsführer von Lightsource bp Deutschland, das Geschäftsmodell der Firma, warum Speicher wichtig sind und welche Möglichkeiten sich für Landwirte ergeben.

Lesezeit: 4 Minuten

Hintergrund

Lightsource bp ist ein 2010 gegründetes, weltweit agierendes Unternehmen für die Entwicklung und den Betrieb von Solaranlagen und Batteriespeichern. Bislang hat das Unternehmen weltweit Solarprojekte mit 8,4 GW errichtet. Seit 2017 ist der Energiekonzern bp zu 50 % beteiligt. bp hat angekündigt, im Laufe des Jahres seinen Anteil auf 100 % aufzustocken. Wir sprachen mit Stephan Jeznita, Geschäftsführer von Lightsource bp Deutschland über das Geschäftsmodell und die Möglichkeiten, die sich für Landwirte ergeben.

Herr Jeznita, es gibt unterschiedliche Geschäftsmodelle bei der Projektierung von Solarparks. Wie sieht Ihres aus?

Jeznita: Wir planen Solarparks bis zur Baureife und betreiben auch einige Parks selbst. Zudem kümmern wir uns um die Stromvermarktung. Ein starker Fokus liegt bei uns auf der direkten Belieferung von Unternehmen mit Solarstrom über Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPA). Viele Unternehmen haben nach dem Einmarsch von Russland in die Ukraine und die folgende Energiekrise erkannt, dass in der Absicherung mit heimischem Strom zu festen Preisen eine Chance liegt.

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Welche Anlagen- und Flächengröße bevorzugen Sie?

Jeznita: Unser Ziel sind Projekte mit mehr als 20 ha, wobei ein Hektar ungefähr einem Megawatt installierter Leistung entspricht. Generell kann man sagen, dass die Projekte immer größer werden. Vor einigen Jahren waren Größen unter 10 MW üblich, jetzt sind 100 MW keine Seltenheit. Beim Anschluss an das 110 kV-Hochspannungsnetz ist ein Umspannwerk nötig. Um dieses finanzieren zu können, sind Parkgrößen von 50 bis 60 MW nötig. Da wir im EEG bei der Förderung einen Deckel bei 20 MW Parkgröße haben, lässt sich der Strom bei größeren Anlagen nur über PPA vermarkten.

Wo liegt Ihr regionaler Schwerpunkt?

Jeznita: Unser Team ist regional aufgestellt und wir sind deutschlandweit aktiv. Unsere Schwerpunkte liegen, neben den östlichen Bundesländern, auch in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein.

Welche Laufzeit haben die PPA-Verträge?

Jeznita: Üblich sind zehn Jahre. Die Unternehmen streben meist verschiedene Bezugsquellen an, um das Risiko zu streuen. Von daher vermarkten wir meisten nur einen Teil des Stroms an ein Unternehmen.

Stromüberschüsse in der Mittagszeit und negative Strompreise belasten die Solarstromerzeugung schon heute. Mit Speichern kann man einen Teil des Problems lösen. Welche Rolle spielen sie in Ihren Projekten?

Jeznita: Das sehen auch wir so. Das Überschussproblem an sonnigen Tagen können wir nur mit Batterien, der Wasserstoffproduktion oder Pumpspeichern lösen. Aktuell streben wir Zweistundenspeicher mit einer Kapazität ab 200 MWh an. Wir hoffen darauf, dass der Gesetzgeber endlich die Weichen stellt, dass Speicher auch in Deutschland wirtschaftlich betrieben werden können. So setzen wir uns dafür ein, dass bundesweit der Baukostenzuschuss gestrichen oder zumindest vereinheitlicht wird. Ohne Speicher wird die Energiewende nicht gelingen.  

In der Windenergie gibt es auch Projekte mit Power-to-Heat-Lösungen, um aus Überschussstrom Wärme zu produzieren und Wärmenetze damit zu versorgen. Wäre das auch bei Solarparks eine Lösung?

Jeznita: Ich glaube nicht. Denn anders, als bei der Windenergie, fällt Solarstrom vor allem in der windärmeren Sommerzeit an, wo nicht so viel Wärme benötigt wird. Das bedeutet aber auch, dass sich Solar- und Windenergie im Laufe des Jahres sehr gut ergänzen. Eine Zwischenspeicherung in Batteriespeichern ist jedoch eine sehr gute Lösung, um den erzeugten Strom gleichmäßiger verfügbar zu machen. Unser Partner bp ist darüber hinaus im Bereich der Wasserstoffwirtschaft sehr aktiv.

Welche Anlagentechnik setzen Sie ein?

Jeznita: Bei den Modultischen und den Solarmodulen setzen wir auf den üblichen Standard mit bifazialen 700-Watt-Modulen. Neben Stromspeichern und der Agri-PV legen wir einen sehr starken Fokus auf biodiversitätsfördernde Maßnahmen. Dazu gehört ein größerer Reihenabstand, eine extensive Bewirtschaftung der Flächen und die Ansaat von gebietsheimischem, artenreichem und insektenfreundlichem Saat- und Pflanzgut​.

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