Da hat das Wahlkampfteam der SPD-Europaabgeordneten Delara Burkhardt (31) aber in ein Wespennest gestochen: Mit einer landesweiten Aktion in Schleswig-Holstein wirbt die Partei in mehreren Städten dafür, dass die Politikerin die ersten 100 oder 150 Personen zum Döneressen einlädt. Sie bräuchten dann nur noch 3 € für das Gericht bezahlen – so wie früher.
Damit reagiert Burkhardt nach eigener Aussage auf den Internettrend „Wann Döner wieder 3€“ und will eine Debatte darüber anregen, wie das Leben wieder bezahlbar wird.
Was will Burkhardt?
Geschafft hat es Burkhardt immerhin, dass über die Idee geredet wird. Der Bildzeitung erklärte sie, dass sich Lebenskosten und Löhne immer weiter auseinander entwickeln, das merkten gerade junge Menschen am Dönerpreis. Steigende Energiepreise, höhere Produktionskosten und Ladenmieten ließen die Preise steigen. Kürzlich forderte bereits die Grüne Jugend eine „Dönerpreisbremse“.
Burkhardt stellt auf Facebook aber auch klar, dass der Dönerpreis in Deutschland wohl nicht mehr auf 3 € sinken wird. Sie wolle nur Aufmerksamkeit auf das Thema hohe Lebensmittelkosten lenken.
Bauernverband verärgert
Fassungslos reagiert der Bauernverband SH auf Facebook: „Delara von der SPD will im Europawahlkampf offenbar mit Billig-Dönern punkten. Und das in einer Sprache, die die Menschen wahrscheinlich "mitnehmen" soll. Was wir mitnehmen ist eine Lehre: Die SPD kann offenbar gleichzeitig für den europäischen Green Deal sein, die 30 % Ökolandbau-Forderung der Bundesregierung vertreten und zugleich billige Lebensmittel propagieren“, heißt es da. Burkhardt fordere die Quadratur des Kreises.
Dönerverkäufer schütteln Kopf
Ebenfalls für Unverständnis sorgt die Kampagne bei den Dönerläden. Laut Bild reagieren Imbissbuden-Besitzer genervt auf die immer neuen Vorstöße. Sie wollen nicht für „Gaga-Forderungen im Wahlkampf“ herhalten. „3 € für einen Döner, das ist Schwachsinn. Dafür sind die Fleischpreise viel zu teurer geworden. Wie sollen wir davon leben?“, sagt ein Imbissbudenbesitzer der Zeitung.
Und der Hersteller „Celik-Döner“ aus Hamburg sagt, dass das Endprodukt vor zwei Jahren im Imbiss nur 5 € gekostet habe. „Es wurde seit Jahren viel zu günstig angeboten“, sagt der Fabrikant. Man habe den Preis nur mit einem niedrigen Lohnniveau und vielen Überstunden der Besitzer ausgleichen können. Spätestens mit Inflation und Energiekrise sei das nicht mehr möglich gewesen.
Abgesehen davon ärgern sie sich über das schlechte Deutsch auf den Plakaten, dass die Sprache der türkischstämmigen Verkäufer nachahmen soll.