Hecken, Agroforst und Zwischenfrüchte: Sie speichern CO2 und fördern den Humusaufbau im Boden. Eine neue Studie des Thünen-Instituts zeigt, wo für die Landwirtschaft am meisten Potenzial liegt.
Das Thünen-Institut hat verschiedene Maßnahmen zum Humusaufbau auf ihre Wirksamkeit überprüft. Mit den meisten der analysierten Maßnahmen lassen sich den Forschern zufolge zwischen 200 und 500 kg an Kohlenstoffsequestrierung erzielen. Das entspricht zwischen 770 und 1.800 kg CO2-Äquivalenten pro Hektar und Jahr. Jedoch gibt es große Unterschiede sowohl zwischen der Effektivität der Maßnahmen als auch dem damit verbundenen finanziellen Aufwand.
Hecken liefern als Alleskönner am meisten
Besonders klimawirksam ist derStudie zufolge die Neuanlage von Hecken. Auf vergleichsweise wenig Raum werden dabei etwa 500 kg/ha Kohlenstoff pro Jahr in den ersten 20 Jahren gespeichert. In der Biomasse der Hecken werden zusätzlich zwischen 3 und 5 t gebunden. Zudem fördern Hecken die Artenvielfalt und bieten Erosionsschutz.
Ein Nachteil ist laut den Forschern, dass Hecken nicht als landwirtschaftliche Nutzfläche gelten, weswegen eine Neuanlage für die Landwirte oft unattraktiv ist. Vor diesem Hintergrund eignen sich Hecken vor allem für ertragsschwache und von Winderosion betroffene Standorte.
Agroforst liefert Humus und positive Ertragseffekte
Agroforstsysteme zur Biomasseerzeugung können ebenfalls große Mengen an Kohlenstoff binden. In den ersten 20 Jahren nach Neuanlage ließen sich auf jedem Hektar jährlich ebenfalls bis zu 500 kg Bodenkohlenstoff speichern. Hinzu kommen zwischen 3,5 und 6 t Kohlenstoff, die pro Jahr in der Biomasse gebunden werden. Auch hier werde die Artenvielfalt erhöht und die Erosionsgefahr verringert.
Zudem zeigten wissenschaftliche Untersuchungen tendenziell positive Wirkungen auf den ackerbaulichen Ertrag. Damit widersprechen sie den Wissenschaftlern zufolge der gängigen Annahme, dass die Ackerkulturen durch Wasser- und Lichtkonkurrenz beeinträchtigt werden.
Kein neuer Humus über verringerte Bodenbearbeitung
Auch mit Zwischenfrüchten und Untersaaten kann Humus aufgebaut werden. Als besonders humusstarke Sorten gelten unter anderem Weißer Senf und Gelbsenf, Weidelgras, Grünroggen, Ölrettich und Rauhafer.
Der Umbruch sollte laut den Wissenschaftlern bei Anbau vor Winterungen frühestens sechs Wochen nach der Aussaat erfolgen, vor Sommerungen frühestens am 15. Januar des Folgejahres. Insgesamt schätzen die Forscher den so zu speichernden Bodenkohlenstoff auf etwa 200 bis 550 kg/ha.
Wenig Potenzial wird dagegen einer verringerten Bodenbearbeitung zugemessen. Studien zeigten, dass hierdurch kein neuer Humus aufgebaut werde. Stattdessen erfolge lediglich eine vertikale Umverteilung des organischen Kohlenstoffs im Boden.
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Das Thünen-Institut hat verschiedene Maßnahmen zum Humusaufbau auf ihre Wirksamkeit überprüft. Mit den meisten der analysierten Maßnahmen lassen sich den Forschern zufolge zwischen 200 und 500 kg an Kohlenstoffsequestrierung erzielen. Das entspricht zwischen 770 und 1.800 kg CO2-Äquivalenten pro Hektar und Jahr. Jedoch gibt es große Unterschiede sowohl zwischen der Effektivität der Maßnahmen als auch dem damit verbundenen finanziellen Aufwand.
Hecken liefern als Alleskönner am meisten
Besonders klimawirksam ist derStudie zufolge die Neuanlage von Hecken. Auf vergleichsweise wenig Raum werden dabei etwa 500 kg/ha Kohlenstoff pro Jahr in den ersten 20 Jahren gespeichert. In der Biomasse der Hecken werden zusätzlich zwischen 3 und 5 t gebunden. Zudem fördern Hecken die Artenvielfalt und bieten Erosionsschutz.
Ein Nachteil ist laut den Forschern, dass Hecken nicht als landwirtschaftliche Nutzfläche gelten, weswegen eine Neuanlage für die Landwirte oft unattraktiv ist. Vor diesem Hintergrund eignen sich Hecken vor allem für ertragsschwache und von Winderosion betroffene Standorte.
Agroforst liefert Humus und positive Ertragseffekte
Agroforstsysteme zur Biomasseerzeugung können ebenfalls große Mengen an Kohlenstoff binden. In den ersten 20 Jahren nach Neuanlage ließen sich auf jedem Hektar jährlich ebenfalls bis zu 500 kg Bodenkohlenstoff speichern. Hinzu kommen zwischen 3,5 und 6 t Kohlenstoff, die pro Jahr in der Biomasse gebunden werden. Auch hier werde die Artenvielfalt erhöht und die Erosionsgefahr verringert.
Zudem zeigten wissenschaftliche Untersuchungen tendenziell positive Wirkungen auf den ackerbaulichen Ertrag. Damit widersprechen sie den Wissenschaftlern zufolge der gängigen Annahme, dass die Ackerkulturen durch Wasser- und Lichtkonkurrenz beeinträchtigt werden.
Kein neuer Humus über verringerte Bodenbearbeitung
Auch mit Zwischenfrüchten und Untersaaten kann Humus aufgebaut werden. Als besonders humusstarke Sorten gelten unter anderem Weißer Senf und Gelbsenf, Weidelgras, Grünroggen, Ölrettich und Rauhafer.
Der Umbruch sollte laut den Wissenschaftlern bei Anbau vor Winterungen frühestens sechs Wochen nach der Aussaat erfolgen, vor Sommerungen frühestens am 15. Januar des Folgejahres. Insgesamt schätzen die Forscher den so zu speichernden Bodenkohlenstoff auf etwa 200 bis 550 kg/ha.
Wenig Potenzial wird dagegen einer verringerten Bodenbearbeitung zugemessen. Studien zeigten, dass hierdurch kein neuer Humus aufgebaut werde. Stattdessen erfolge lediglich eine vertikale Umverteilung des organischen Kohlenstoffs im Boden.