top agrar-Leser ziehen gemischtes Fazit zum Bauerntag 2024
Vergangene Woche fand der Bauerntag in Cottbus statt. Neben der Wiederwahl von DBV-Präsident Rukwied und dem Agrarpaket beschäftigten die Landwirte auch die Besuche von Cem Özdemir und Olaf Scholz.
Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Der Deutsche Bauerntag 2024 stand in der vergangenen Woche vor allem unter dem Thema Agrarpaket und Entlastungen für die deutschen Landwirte. Das wurde nicht nur zu Beginn durch Protestplakate und die Pläne der Ampelregierung deutlich. Wie Landwirtinnen und Landwirte über die Ergebnisse aus Cottbus denken, lesen Sie in den Stimmen der top agrar-Leser:
Zu: "Bauerntag wählt Joachim Rukwied für weitere vier Jahre zum DBV-Präsidenten"
DBV-Präsident Joachim Rukwied konnte die Delegierten des Bauernverbands auf dem Bauerntag in Cottbus mit einer kämpferischen Rede überzeugen. Sie wählten ihn für weitere vier Jahre zum Präsidenten ihres Verbands. Unsere Leser sind davon weniger überzeugt:
"Ist kaum zu glauben. Da müssen neue Leute her. Die Truppe muss komplett ausgetauscht werden." (Johannes Wenning)
"Herr Rukwied fordert also 'endlich eine wissenschaftsbasierte und ideologiefreie Politik'. Ihm scheint jedoch entgangen zu sein, dass die eigenen Positionen des Bauernverbands nicht wissenschaftsbasiert sind. Was Herr Rukwied als 'Verbesserungen bei der GLÖZ' bezeichnete, nennen Wissenschaftler eine 'Rückabwicklung der EU-Agrarumweltpolitik', die sie in einem offenen Brief klar verurteilen (siehe top agrar-Artikel "Wissenschaftler kritisieren "Rückabwicklung" der EU-Agrarumweltpolitik" vom 04. Juni 2024). Außerdem blendet Herr Rukwied aus, dass es keine ideologiefreie Politik gibt. Alle Parteien handeln ideologisch, weil sie eine bestimmte Ideologie, nämlich eine bestimmte Werte-Rangfolge haben anhand derer sie Argumente und Fakten gewichten. Schade nur, dass das Publikum, an das sich Herr Rukwieds Rede richtete, mehrheitlich diese beiden Aspekte ebenso ausblendet." (Philipp Dümig)
Zu: "Landwirtschaftsminister Cem Özdemir erntet harsche Kritik beim Bauerntag"
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir verteidigt beim Bauerntag in Cottbus die Linie seines Hauses bei Pflanzenschutz und Tierhaltung - und erntete dafür deutliche Kritik aus den Zuschauerreihen. Was die Leser dazu sagen:
Das Umfeld der Grünen hat nichts mit Landwirtschaft zutun
"Was kann man von einem Minister erwarten, der sein Wissen von den Staatssekretären, von den NGO`s bezieht? Ideologie kann man nicht essen, es verteuert alles und verdrängt hier die Landwirtschaft! Ich bin schon lange der Meinung, dass er fertig hat. Anscheinend müssen wir den Zirkus wohl 1,5 Jahre ertragen..." (Willy Toft)
"Was haben die Grünen mit der Landwirtschaft und den ländlichen Raum zu tun? Gar nichts! Ihre Wählerschaft sind die selbsternannten 'Bildungsschichten' der hippen alt-68ern und ihre Nachkommen im städtischen kulturellen Umfeld. Warum meinen sie 'Landwirtschaftspolitik und Ernährung' zu können? Die Fehleinschätzung ihrer Selbst ist geradezu legendär. Folge sind eine politische Handlung basierend auf Brüche bestehender Strukturen. Die Grünen sind unfähig mit Politik Entwicklungen aufzubauen und die Bürger dann mit zunehmen. Ihr politscher Horizont erfasst lediglich ihre Klientel. Das spaltet die Gesellschaft bis hin zur Suche nach Alternativen." (Hans-Heinrich Wemken)
Die DBV-Spitze hat nichts mehr mit den Bauern zutun
"Wer treibt uns auf die Straße? Keiner, denn dort fällt uns die DBV-Spitze doch wieder nur in den Rücken. Oder wie war die Aussage von Rukwied? Wir werden erst aufgeben... Man merkt wie abgehoben die Oberen von uns sind. keine Basisverkettung mehr. Dafür zwei neue Markenschlepper links und rechts. Da weiß man, welches Lied die oberen in Wirklichkeit singen. Das des Bauern scheint mir nicht…" (Karlheinz Gruber)
Zu: "'Bauern treffen Bauern' znd Kanzler Olaf Scholz"
Hoher Besuch am vergangenen Mittwochabend auf dem Bauerntag in Cottbus: Bundeskanzler Olaf Scholz kam auf eine Stippvisite vorbei. Politische Botschaften und eigene Aussagen zu den agrarpolitischen Plänen hatte er aber keine mitgebracht. Was die top agrar-Leser darüber denken:
"Ich frage mich oft genug, was unsere Höflichkeit eingebracht hat? Die saubersten Demos, wurden verunglimpft und Versprechungen abgegeben, die mitnichten eingehalten wurden. Wie soll ein Bauer mit dem Rückhalt in der Politik klarkommen. Es sind gerade wieder einmal 1 Mrd. € dazugekommen, die uns in Zukunft belasten, plus Inflation und Lohnkostensteigerung..." (Willy Toft)
Zu: "Woidke rät Ampel zur Rücknahme der Agrardieselkürzungen"
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke (SPD) war auf dem Bauerntag in Cottbus zu Gast. In seiner Rede ging er hart mit der Ampel-Entscheidung zum Agrardiesel-Ausstieg ins Gericht. Er wie auch DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp forderten daraufhin Korrekturen von der Bundesregierung. Dazu die Stimmen der Leser:
Lindners Sparpläne sind leere Worthülsen
"Donnerwetter, mal einer mit Arsch in der Hose. Er hat ja vollkommen Recht damit, vor allem wenn man immer lesen muss, wer hier und dort neue Unterstützungen bekommt. Von daher sind die Sparpläne des Herrn Lindner nur leere Worthülsen. Und beim Bürokratieabbau hat er auch Recht. Klar ist, es muss dokumentiert werden, aber wie Herr Dürr meint, dass das Agrarpaket ein großer Wurf ist, kann ich nicht nachvollziehen. Sowas kann man nicht wirklich ernst meinen. Ich hoffe nur, dass Herr Woitke etwas mehr Erdverwachsen ist als Herr Weil. Kann ich mir aber vorstellen, denn seine Herkunft zeigt es. Denn in der Landwirtschaft gibt es nicht so viele die Reden schwingen, wie der Wind weht." (Bernd Brunhöver)
Wovon sollen die Bauern leben?
"Wenn Unternehmen laut Herrn Woitke immer am Ende eine schwarze Null stehen haben müssen, dann müssen sie bald Sondervermögen bilden. Wovon sollen sie leben? Gilt das nur für die Landwirtschaft oder alle Unternehmen? 6 - setzen Herr Woitke!!" (Friedrich Kersting)
"Herr Holzenkamp hat schon recht mit seinem Wunsch an die Ampel. Nur: Wenn die Politiker den Menschen im Lande etwas eigenständig zutrauen, dann verlieren sie die Kontrolle über diese Menschen und können ihre Wunschträume nicht mehr so einfach durchsetzen. Wer abhängig und kontrolliert ist, der kann nicht mehr aus. Früher nannte man das Leibeigenschaft oder Sklaverei." (Stefan Lehr)
Ein starker Fokus des Bauerntages lag auf dem kurz zuvor von der Ampelregierung vorgelegten neuen Agrarpaket. Sowohl DBV-Präsident Joachim Rukwied als auch Landwirtinnen und Landwirte sehen die darin enthaltenden Entlastungen für die Branche als zu gering an. Denn nicht alle Forderungen ihrer wochenlangen Demonstrationen vom Jahresbeginn sind auch umgesetzt worden. Eine Auswahl der Leserstimmen zum Agrarpaket lesen Sie gesondert in folgendem Artikel:
Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Der Deutsche Bauerntag 2024 stand in der vergangenen Woche vor allem unter dem Thema Agrarpaket und Entlastungen für die deutschen Landwirte. Das wurde nicht nur zu Beginn durch Protestplakate und die Pläne der Ampelregierung deutlich. Wie Landwirtinnen und Landwirte über die Ergebnisse aus Cottbus denken, lesen Sie in den Stimmen der top agrar-Leser:
Zu: "Bauerntag wählt Joachim Rukwied für weitere vier Jahre zum DBV-Präsidenten"
DBV-Präsident Joachim Rukwied konnte die Delegierten des Bauernverbands auf dem Bauerntag in Cottbus mit einer kämpferischen Rede überzeugen. Sie wählten ihn für weitere vier Jahre zum Präsidenten ihres Verbands. Unsere Leser sind davon weniger überzeugt:
"Ist kaum zu glauben. Da müssen neue Leute her. Die Truppe muss komplett ausgetauscht werden." (Johannes Wenning)
"Herr Rukwied fordert also 'endlich eine wissenschaftsbasierte und ideologiefreie Politik'. Ihm scheint jedoch entgangen zu sein, dass die eigenen Positionen des Bauernverbands nicht wissenschaftsbasiert sind. Was Herr Rukwied als 'Verbesserungen bei der GLÖZ' bezeichnete, nennen Wissenschaftler eine 'Rückabwicklung der EU-Agrarumweltpolitik', die sie in einem offenen Brief klar verurteilen (siehe top agrar-Artikel "Wissenschaftler kritisieren "Rückabwicklung" der EU-Agrarumweltpolitik" vom 04. Juni 2024). Außerdem blendet Herr Rukwied aus, dass es keine ideologiefreie Politik gibt. Alle Parteien handeln ideologisch, weil sie eine bestimmte Ideologie, nämlich eine bestimmte Werte-Rangfolge haben anhand derer sie Argumente und Fakten gewichten. Schade nur, dass das Publikum, an das sich Herr Rukwieds Rede richtete, mehrheitlich diese beiden Aspekte ebenso ausblendet." (Philipp Dümig)
Zu: "Landwirtschaftsminister Cem Özdemir erntet harsche Kritik beim Bauerntag"
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir verteidigt beim Bauerntag in Cottbus die Linie seines Hauses bei Pflanzenschutz und Tierhaltung - und erntete dafür deutliche Kritik aus den Zuschauerreihen. Was die Leser dazu sagen:
Das Umfeld der Grünen hat nichts mit Landwirtschaft zutun
"Was kann man von einem Minister erwarten, der sein Wissen von den Staatssekretären, von den NGO`s bezieht? Ideologie kann man nicht essen, es verteuert alles und verdrängt hier die Landwirtschaft! Ich bin schon lange der Meinung, dass er fertig hat. Anscheinend müssen wir den Zirkus wohl 1,5 Jahre ertragen..." (Willy Toft)
"Was haben die Grünen mit der Landwirtschaft und den ländlichen Raum zu tun? Gar nichts! Ihre Wählerschaft sind die selbsternannten 'Bildungsschichten' der hippen alt-68ern und ihre Nachkommen im städtischen kulturellen Umfeld. Warum meinen sie 'Landwirtschaftspolitik und Ernährung' zu können? Die Fehleinschätzung ihrer Selbst ist geradezu legendär. Folge sind eine politische Handlung basierend auf Brüche bestehender Strukturen. Die Grünen sind unfähig mit Politik Entwicklungen aufzubauen und die Bürger dann mit zunehmen. Ihr politscher Horizont erfasst lediglich ihre Klientel. Das spaltet die Gesellschaft bis hin zur Suche nach Alternativen." (Hans-Heinrich Wemken)
Die DBV-Spitze hat nichts mehr mit den Bauern zutun
"Wer treibt uns auf die Straße? Keiner, denn dort fällt uns die DBV-Spitze doch wieder nur in den Rücken. Oder wie war die Aussage von Rukwied? Wir werden erst aufgeben... Man merkt wie abgehoben die Oberen von uns sind. keine Basisverkettung mehr. Dafür zwei neue Markenschlepper links und rechts. Da weiß man, welches Lied die oberen in Wirklichkeit singen. Das des Bauern scheint mir nicht…" (Karlheinz Gruber)
Zu: "'Bauern treffen Bauern' znd Kanzler Olaf Scholz"
Hoher Besuch am vergangenen Mittwochabend auf dem Bauerntag in Cottbus: Bundeskanzler Olaf Scholz kam auf eine Stippvisite vorbei. Politische Botschaften und eigene Aussagen zu den agrarpolitischen Plänen hatte er aber keine mitgebracht. Was die top agrar-Leser darüber denken:
"Ich frage mich oft genug, was unsere Höflichkeit eingebracht hat? Die saubersten Demos, wurden verunglimpft und Versprechungen abgegeben, die mitnichten eingehalten wurden. Wie soll ein Bauer mit dem Rückhalt in der Politik klarkommen. Es sind gerade wieder einmal 1 Mrd. € dazugekommen, die uns in Zukunft belasten, plus Inflation und Lohnkostensteigerung..." (Willy Toft)
Zu: "Woidke rät Ampel zur Rücknahme der Agrardieselkürzungen"
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke (SPD) war auf dem Bauerntag in Cottbus zu Gast. In seiner Rede ging er hart mit der Ampel-Entscheidung zum Agrardiesel-Ausstieg ins Gericht. Er wie auch DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp forderten daraufhin Korrekturen von der Bundesregierung. Dazu die Stimmen der Leser:
Lindners Sparpläne sind leere Worthülsen
"Donnerwetter, mal einer mit Arsch in der Hose. Er hat ja vollkommen Recht damit, vor allem wenn man immer lesen muss, wer hier und dort neue Unterstützungen bekommt. Von daher sind die Sparpläne des Herrn Lindner nur leere Worthülsen. Und beim Bürokratieabbau hat er auch Recht. Klar ist, es muss dokumentiert werden, aber wie Herr Dürr meint, dass das Agrarpaket ein großer Wurf ist, kann ich nicht nachvollziehen. Sowas kann man nicht wirklich ernst meinen. Ich hoffe nur, dass Herr Woitke etwas mehr Erdverwachsen ist als Herr Weil. Kann ich mir aber vorstellen, denn seine Herkunft zeigt es. Denn in der Landwirtschaft gibt es nicht so viele die Reden schwingen, wie der Wind weht." (Bernd Brunhöver)
Wovon sollen die Bauern leben?
"Wenn Unternehmen laut Herrn Woitke immer am Ende eine schwarze Null stehen haben müssen, dann müssen sie bald Sondervermögen bilden. Wovon sollen sie leben? Gilt das nur für die Landwirtschaft oder alle Unternehmen? 6 - setzen Herr Woitke!!" (Friedrich Kersting)
"Herr Holzenkamp hat schon recht mit seinem Wunsch an die Ampel. Nur: Wenn die Politiker den Menschen im Lande etwas eigenständig zutrauen, dann verlieren sie die Kontrolle über diese Menschen und können ihre Wunschträume nicht mehr so einfach durchsetzen. Wer abhängig und kontrolliert ist, der kann nicht mehr aus. Früher nannte man das Leibeigenschaft oder Sklaverei." (Stefan Lehr)
Ein starker Fokus des Bauerntages lag auf dem kurz zuvor von der Ampelregierung vorgelegten neuen Agrarpaket. Sowohl DBV-Präsident Joachim Rukwied als auch Landwirtinnen und Landwirte sehen die darin enthaltenden Entlastungen für die Branche als zu gering an. Denn nicht alle Forderungen ihrer wochenlangen Demonstrationen vom Jahresbeginn sind auch umgesetzt worden. Eine Auswahl der Leserstimmen zum Agrarpaket lesen Sie gesondert in folgendem Artikel: