Fast ein Jahr lang hielt Aldi die Preise der weißen Linie konstant. Nun gab es eine Preiserhöhung um einen Cent. Mehr gibt die aktuelle Marktlage nicht her, so der Branchenriese.
Aldi hat in dieser Woche die Preise für H- und Frischmilch mit 1,5 % und 3,5 % Fett um einen Cent angehoben. Kunden zahlen in den Aldi-Märkten nun 72 ct/l für 1,5 % fetthaltige Vollmilch und 80 ct/l für Milch mit 3,5 % Fett. Die Preise für H-Schlagsahne, frische Sahne und Quark stiegen ebenfalls geringfügig.
Auf top agrar-Nachfrage, ob bei den vorherrschenden positiven Signalen an den Produktmärkten keine höheren Preise hätten durchgesetzt werden können, antwortete Aldi: „Die Preisfindung bei Milch folgt grundsätzlich dem Prinzip von Angebot und Nachfrage auf dem gesamten (Welt-) Markt und wird beeinflusst von weiteren Faktoren wie etwa Qualitäts- oder Nachhaltigkeitskriterien. Wir führen keine direkten Vertrags- oder Lieferbeziehungen zu Landwirten, sondern beziehen unsere Milch von verschiedenen deutschen Molkereien.“
Insofern hat Aldi keinen Einfluss auf die Erzeugerpreise, den die Molkereien an Landwirte bezahlen. – Joachim Wehner
Aldi-Pressesprecher Joachim Wehner wies außerdem darauf hin, dass nur etwa ein Viertel der in Deutschland produzierten Milchmenge durch den Handel vertrieben werde. Der Erzeugerpreis sei deshalb nur zu einem sehr kleinen Teil vom deutschen Handel abhängig.
Neue Lieferverträge sollen Situation verbessern
Aldi wolle aber dazu beitragen, dass weltmarktbedingte Rohstoffschwankungen bei Milch nicht zu Lasten der deutschen Landwirte gehen. Ein Modell dafür seien mittel- und längerfristige Lieferverträge, mit denen Molkereien langfristige Mengenabnahmen zugesichert und somit besser Planungssicherheit gegeben werden könne. „So wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die angespannte Situation weiter zu lösen. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus kartellrechtlichen Gründen nicht näher auf Vertragsdetails eingehen können“, erklärte Wehner gegenüber top agrar.
Wo immer es möglich sei, beziehe der Discounter schon heute Milch aus deutscher Herkunft, um die Wertschätzung für Produkte aus heimischer Landwirtschaft zu fördern.
Milch aus Haltungsstufe 3 und 4?
Mit dem Vorstoß zukünftig ausschließlich Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 zu vermarkten, hatte der Branchenriese zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Auf die Frage, ob ein ähnliches Vorgehen auch für Trinkmilch geplant sei, antwortete Aldi: „Mehr als die Hälfte der Frischmilch stammt bei uns bereits aus tiergerechterer Haltung – also aus Haltungsform 3 und 4. Entsprechende Produkte sind zum Beispiel am Bio-Siegel oder am Siegel des Deutschen Tierschutzbundes erkennbar. Generell sind wir bestrebt, unser nachhaltiges Sortiment weiter auszubauen.“ Die Frage nach einem konkreten Zeitplan ließ der Pressesprecher unbeantwortet.
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Aldi hat in dieser Woche die Preise für H- und Frischmilch mit 1,5 % und 3,5 % Fett um einen Cent angehoben. Kunden zahlen in den Aldi-Märkten nun 72 ct/l für 1,5 % fetthaltige Vollmilch und 80 ct/l für Milch mit 3,5 % Fett. Die Preise für H-Schlagsahne, frische Sahne und Quark stiegen ebenfalls geringfügig.
Auf top agrar-Nachfrage, ob bei den vorherrschenden positiven Signalen an den Produktmärkten keine höheren Preise hätten durchgesetzt werden können, antwortete Aldi: „Die Preisfindung bei Milch folgt grundsätzlich dem Prinzip von Angebot und Nachfrage auf dem gesamten (Welt-) Markt und wird beeinflusst von weiteren Faktoren wie etwa Qualitäts- oder Nachhaltigkeitskriterien. Wir führen keine direkten Vertrags- oder Lieferbeziehungen zu Landwirten, sondern beziehen unsere Milch von verschiedenen deutschen Molkereien.“
Insofern hat Aldi keinen Einfluss auf die Erzeugerpreise, den die Molkereien an Landwirte bezahlen. – Joachim Wehner
Aldi-Pressesprecher Joachim Wehner wies außerdem darauf hin, dass nur etwa ein Viertel der in Deutschland produzierten Milchmenge durch den Handel vertrieben werde. Der Erzeugerpreis sei deshalb nur zu einem sehr kleinen Teil vom deutschen Handel abhängig.
Neue Lieferverträge sollen Situation verbessern
Aldi wolle aber dazu beitragen, dass weltmarktbedingte Rohstoffschwankungen bei Milch nicht zu Lasten der deutschen Landwirte gehen. Ein Modell dafür seien mittel- und längerfristige Lieferverträge, mit denen Molkereien langfristige Mengenabnahmen zugesichert und somit besser Planungssicherheit gegeben werden könne. „So wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die angespannte Situation weiter zu lösen. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus kartellrechtlichen Gründen nicht näher auf Vertragsdetails eingehen können“, erklärte Wehner gegenüber top agrar.
Wo immer es möglich sei, beziehe der Discounter schon heute Milch aus deutscher Herkunft, um die Wertschätzung für Produkte aus heimischer Landwirtschaft zu fördern.
Milch aus Haltungsstufe 3 und 4?
Mit dem Vorstoß zukünftig ausschließlich Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 zu vermarkten, hatte der Branchenriese zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Auf die Frage, ob ein ähnliches Vorgehen auch für Trinkmilch geplant sei, antwortete Aldi: „Mehr als die Hälfte der Frischmilch stammt bei uns bereits aus tiergerechterer Haltung – also aus Haltungsform 3 und 4. Entsprechende Produkte sind zum Beispiel am Bio-Siegel oder am Siegel des Deutschen Tierschutzbundes erkennbar. Generell sind wir bestrebt, unser nachhaltiges Sortiment weiter auszubauen.“ Die Frage nach einem konkreten Zeitplan ließ der Pressesprecher unbeantwortet.