Mit der Milch kommt auch ein Kalb. Das wissen immer mehr Verbraucher. Wie viele von ihnen wissen, dass mit der Milch auch das Fleisch kommt? Bei einer Online-Umfrage kommt es zu folgendem Ergebnis.
Eine für Süddeutschland repräsentative Online-Umfrage mit 918 Teilnehmern zeigt, dass 63 % der Befragten wissen, dass Milchbauern Kuh und Kalb oft unmittelbar nach der Geburt trennen. Ebenso ist den Teilnehmern bekannt, dass einige Kälber in den nachfolgenden Lebenswochen zu einem anderen Ort transportiert werden.
Lediglich 6 % der Befragten, waren sich bewusst, dass Kalb und Fleischproduktion in direkter Verbindung stehen und das ein hoher Milchkonsum bei niedriger Fleischnachfrage zu Vermarktungsschwierigkeiten führt.
Die Umfrage führte die Universität Hohenheim im Rahmen des Projekts „Wertkalb“ aus.
Auch Alternativen sind weitgehend unbekannt
Gerade in der ökologischen Milchviehhaltung gestaltet sich der lohnende Absatz von den meist männlichen Kälbern als schwierig. Diese haben oft nur einen geringen Marktwert, was den Milchbauern Probleme bereitet.
„Vielen Menschen scheint der Zusammenhang zwischen Milch und Rind- bzw. Kalbfleisch nicht bewusst zu sein“
Mareike Herrler
Eine mögliche Alternative bietet beispielsweise die muttergebundenen Kälberaufzucht. Das Label „Zeit zu zweit – für Kuh + Kalb“ soll gewährleisten, dass die Kälber ihre ersten Lebensmonate bei der Mutter verbringen. Doch diese Programme sind den meisten Verbrauchern laut Umfrage unbekannt. „Vielen Menschen scheint der Zusammenhang zwischen Milch und Rind- bzw. Kalbfleisch nicht bewusst zu sein“, so Studienautorin Mareike Herrler vom Fachgebiet Angewandte Ernährungspsychologie der Universität Hohenheim.
Wissen vermitteln – Nachfrage fördern
Laut der Wissenschaftler sei ein entscheidender Faktor bei dieser Problematik der Verbraucher. Sobald dieser neben den Bio-Milchprodukten auch mehr Bio-Fleisch kaufen würde, lohne sich für Landwirte die Investition und Aufzucht der Kälber mehr. Dabei spiele Aufklärung und Vermittlung der wichtigen Informationen an die Konsumenten eine tragende Rolle.
Beispielsweise denken viele Verbraucher bei Kalbsfleisch vor allem an Fleisch, dass zart und hell ist. Nicht allen sei bewusst, dass Kalbsfleisch deutlich rot gefärbt ist, wenn das Tier alternativ aufgezogen wurde. Das rote Fleisch besitze mehr ungesättigte Fettsäuren und wertvollere Proteinstrukturen als das helle, so Prof. Dr. Chagunda von der Uni Hohenheim.
Ein weiterer Ansatzpunkt die nachgefragte Menge an Bio-Kalbfleisch zu erhöhen, wäre das Kalbfleisch durch die Betriebsgastronomie, wie Kantinen, Mensen oder Cafeterien zu vertreiben. Dadurch könnten die Verbraucher das bereits verarbeitete Fleisch probieren und sich gleichzeitig informieren. Es sei trotzdem wichtig, dass das Fleisch auch im Supermarkt um die Ecke zu finden ist, unterstreicht Mareike Herrler.
Drei Beiträge zu alternativer Kälbervermarktung
Die Vermarktung von Kälbern findet auf verschiedenen Wegen statt, drei davon werden in den folgenden Beiträgen vorgestellt.
Eine für Süddeutschland repräsentative Online-Umfrage mit 918 Teilnehmern zeigt, dass 63 % der Befragten wissen, dass Milchbauern Kuh und Kalb oft unmittelbar nach der Geburt trennen. Ebenso ist den Teilnehmern bekannt, dass einige Kälber in den nachfolgenden Lebenswochen zu einem anderen Ort transportiert werden.
Lediglich 6 % der Befragten, waren sich bewusst, dass Kalb und Fleischproduktion in direkter Verbindung stehen und das ein hoher Milchkonsum bei niedriger Fleischnachfrage zu Vermarktungsschwierigkeiten führt.
Die Umfrage führte die Universität Hohenheim im Rahmen des Projekts „Wertkalb“ aus.
Auch Alternativen sind weitgehend unbekannt
Gerade in der ökologischen Milchviehhaltung gestaltet sich der lohnende Absatz von den meist männlichen Kälbern als schwierig. Diese haben oft nur einen geringen Marktwert, was den Milchbauern Probleme bereitet.
„Vielen Menschen scheint der Zusammenhang zwischen Milch und Rind- bzw. Kalbfleisch nicht bewusst zu sein“
Mareike Herrler
Eine mögliche Alternative bietet beispielsweise die muttergebundenen Kälberaufzucht. Das Label „Zeit zu zweit – für Kuh + Kalb“ soll gewährleisten, dass die Kälber ihre ersten Lebensmonate bei der Mutter verbringen. Doch diese Programme sind den meisten Verbrauchern laut Umfrage unbekannt. „Vielen Menschen scheint der Zusammenhang zwischen Milch und Rind- bzw. Kalbfleisch nicht bewusst zu sein“, so Studienautorin Mareike Herrler vom Fachgebiet Angewandte Ernährungspsychologie der Universität Hohenheim.
Wissen vermitteln – Nachfrage fördern
Laut der Wissenschaftler sei ein entscheidender Faktor bei dieser Problematik der Verbraucher. Sobald dieser neben den Bio-Milchprodukten auch mehr Bio-Fleisch kaufen würde, lohne sich für Landwirte die Investition und Aufzucht der Kälber mehr. Dabei spiele Aufklärung und Vermittlung der wichtigen Informationen an die Konsumenten eine tragende Rolle.
Beispielsweise denken viele Verbraucher bei Kalbsfleisch vor allem an Fleisch, dass zart und hell ist. Nicht allen sei bewusst, dass Kalbsfleisch deutlich rot gefärbt ist, wenn das Tier alternativ aufgezogen wurde. Das rote Fleisch besitze mehr ungesättigte Fettsäuren und wertvollere Proteinstrukturen als das helle, so Prof. Dr. Chagunda von der Uni Hohenheim.
Ein weiterer Ansatzpunkt die nachgefragte Menge an Bio-Kalbfleisch zu erhöhen, wäre das Kalbfleisch durch die Betriebsgastronomie, wie Kantinen, Mensen oder Cafeterien zu vertreiben. Dadurch könnten die Verbraucher das bereits verarbeitete Fleisch probieren und sich gleichzeitig informieren. Es sei trotzdem wichtig, dass das Fleisch auch im Supermarkt um die Ecke zu finden ist, unterstreicht Mareike Herrler.
Drei Beiträge zu alternativer Kälbervermarktung
Die Vermarktung von Kälbern findet auf verschiedenen Wegen statt, drei davon werden in den folgenden Beiträgen vorgestellt.