Weltweit befindet sich die Landwirtschaft im Wandel: Landschafts-, Umwelt- und Ressourcenschutz gehören zu den wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Die Uni Hohenheim bewertet den Zuwachs an landwirtschaftlichem Wissen weltweit zwar als beeindruckend, seine Verbreitung und Anwendung hinkten allerdings hinterher.
Deshalb fördert die Uni ab dem kommenden Wintersemester die Beratungs- und Transformations-Kompetenzen ihrer Studierenden. Die Uni glaubt, dass Fachkräfte künftig stärker nachgefragt sein werden, die über umfassendes Wissen über die vielfältigen interdisziplinären Zusammenhänge verfügen und die Transformation des Agrarsektors zu mehr Nachhaltigkeit mitgestalten können.
Zwei neue, englischsprachige Fachrichtungen
Zum Wintersemester 2024/25 erweitert die Universität Hohenheim den Studiengang Master Agrarwissenschaften um zwei Fachrichtungen: „Advisory and Innovation Services in Agri-Food Systems“ und „Transformation Management for Sustainability in Agri-Food Systems“.
Advisory and Innovation Services in Agri-Food Systems
Im agrarwissenschaftlichen Masterstudiengang „Advisory and Innovation Services in Agri-Food Systems“ lernen die Studierenden, praktisches Fachwissen aus Agrarproduktion, Agrarökonomie und/oder Agrartechnik mit sozialwissenschaftlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zu verbinden.
So beschäftigen sich die Studierenden etwa mit den vielfältigen Beratungsdienstleistungen bei der Unterstützung von Innovationsprozessen in der Landwirtschaft. Oder sie gehen der Frage nach, ob der Erfolg eines auf Biodiversität spezialisierten Beratungsdienstes durch die Zusammenarbeit mit Naturschutzakteuren verbessert werden kann.
Berufsaussichten: Beratung
„Es gibt ein zunehmendes Interesse an Beratungsdienstleistungen, diese werden gefördert in der Landwirtschaftspolitik. Solche Dienstleistungen sind weltweit wichtig“, sagt Fachrichtungsleiterin Prof. Dr. Andrea Knierim vom Fachgebiet Kommunikation und Beratung in ländlichen Räumen an der Universität Hohenheim.
Berufsaussichten finden die Absolvent:innen im Agrarsektor und in der Lebensmittelbranche. Dort arbeiten sie unter anderem in Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, in der öffentlichen Verwaltung, in Unternehmen entlang der agrar- und ernährungswirtschaftlichen Wertschöpfungsketten, in Genossenschaften oder in Organisationen der internationalen Zusammenarbeit und Entwicklung.
Transformation Management for Sustainability in Agri-Food Systems
Im Master-Studium Transformation Management for Sustainability in Agri-Food System beschäftigen sich die angehenden Fachleute mit der Frage, wie sie die Umsetzung von innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft am besten begleiten und lernen neueste Theorien zum Verständnis gesellschaftlicher und institutioneller Veränderungsprozesse kennen.
Sie arbeiten beispielsweise als Nachhaltigkeitsmanager:innen in privaten Unternehmen und Organisationen oder übernehmen Tätigkeiten in Nichtregierungsorganisationen, wie Brot für die Welt, Verbänden, wie Bioland oder internationalen Organisationen. Sie erstellen Gutachten mit einem auf Nachhaltigkeit bezogenem Schwerpunkt und begleiten Transformationsprozesse für Verwaltungseinrichtungen im Agrar- und Umweltbereich.