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topplus Schäden in Milliardenhöhe

Verwilderte Haus-Wildschwein-Mischlinge bedrohen nordamerikanische Natur

Die als „kanadische Super-Schweine“ bekannt gewordene Kreuzung zwischen Haus- und Wildschweinen könnte in die USA eindringen. Forscher bezeichnen die robusten Allefresser als Umweltkatastrophe.

Lesezeit: 3 Minuten

Unter den US-Farmern an der Grenze zu Kanada herrscht Aufregung. Aus dem Nachbarland könnten unerwünschte halbwilde Schweine einwandern und großen Schaden anrichten. Aber der Reihe nach:

In den 1980er Jahren hatten kanadische Farmer das eurasische Wildschwein als neues exotisches Schweinefleischprodukt nach Kanada importiert. Sie verpaarten es mit Hausschweinen und schufen so einen Schweinetyp, der größer und fruchtbarer ist und den kalten kanadischen Wintern standhalten kann, berichtet Business Insider.

Doch als der Wildschweinmarkt 2001 zusammenbrach, wurden viele der Schweine freigelassen. Und sie vermehrten sich prächtig. Heute sind sie in Alberta, Saskatchewan und Manitoba weit verbreitet und wurden in den meisten kanadischen Provinzen nachgewiesen. Forscher warnen nun, dass die „Super-Schweine“ bald in die USA eindringen und dort Schäden in Millionenhöhe verursachen könnten.

„Die Schweine sind eine Umweltkatastrophe“

„Sie sind das schlimmste invasive Großsäugetier auf dem Planeten“, sagte Ryan Brook letztes Jahr zu Business Insider. Brook ist ein Wildtierforscher und Professor an der Universität von Saskatchewan, der die Schweine seit über einem Jahrzehnt untersucht.

Laut einer neuen Studie sind Montana, North Dakota, South Dakota und Minnesota am stärksten von den Super-Schweinen bedroht. Daten besenderter Tiere zeigen demnach, dass sich die Schweine vor allem in Wäldern, Getreidefeldern und Feuchtgebieten aufhalten. „Die offensichtlichen Vorlieben der Schweine und die Möglichkeiten zur Vernetzung von Lebensräumen deuten darauf hin, dass diese Gebiete im Norden der USA ein hohes Potenzial für die Ausbreitung invasiver Wildschweine aufweisen“, heißt es in der Studie.

Brook bezeichnete die Superschweine laut Business Insider als „Umweltkatastrophe„: Sie können bis zu 270 kg schwer werden und fressen so gut wie alles. Unter anderem stehen einheimische Arten wie Frösche und Salamander, die Eier von bodenbrütenden Vögeln wie Enten und Gänsen und sogar Weißwedelhirsche auf der Super-Schwein-Speisekarte.

Die Tiere zerstören landwirtschaftliche Kulturen, vor allem Mais, indem sie den Boden aufreißen, um an Pflanzenwurzeln und Insektenlarven zu gelangen. Außerdem übertragen sie Krankheiten, die Tiere und Menschen infizieren können.

Die daraus resultierende Zerstörung summiert sich. Nach Schätzungen des USDA verursachen Wildschweine in der US-Landwirtschaft bereits jetzt jährlich Schäden in Höhe von 2,3 Mrd. €.

Sowohl Kanada als auch die USA haben Mühe, ihre Wildschweinpopulationen zu kontrollieren. Eine vermehrte Jagd wird wenig ausrichten könnten, meint Brooks. Die Superschweine vermehren sich einfach zu schnell.

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