Michael Däuber von Bioland gibt Tipps, was Legehennenhalter bei Wurmbefall der Tiere unternehmen müssen und wie die Hühner danach lange gesund bleiben.
Was der Halter zur Gesunderhaltung seiner Legehennen tun kann, war u.a. Thema beim Ankumer Biolegehennenforum.
Wenn ein Huhn Würmer hat, ist nicht nur dessen Immunsystem beansprucht. Die Futterverwertung sinkt, es kann zu Wachstumsstörungen, Schwäche und sogar Tod kommen. Zudem steigt das Risiko für weitere Infektionskrankheiten.
Biolegehennenhalter suchen nach Alternativen zu einer medikamentösen Entwurmung. Denn die Bioeier müssen während der Behandlung und anschließender Wartezeit konventionell vermarktet werden. Das geht mit finanziellen Einbußen einher.
Michael Däuber von Bioland rät Betrieben zu regelmäßigen Kotproben, bestenfalls alle drei bis vier Wochen. Die Wurmausscheidung sei von 10 bis 14 Uhr am höchsten, merkte er dazu an. Gleichzeitig sollten Tiere zur Sektion gegeben werden. „Nur damit erkennt man sicher, ob es einen Befall gibt“, sagte Däuber.
In der Praxis werde zudem beobachtet, dass Hennen bei einem Wurmbefall die Aufnahme an Rohfaser und Magensteinen erhöhen.
Tipps vom Praktiker
Zur Infektionsvorbeuge ist eine trockene Einstreu wichtig. Denn Wurmeier reifen teilweise in der Umwelt heran und benötigen unter anderem Feuchtigkeit zur Entwicklung. Durch Beschäftigungsmaterial wird auch die Einstreu in Bewegung gehalten und trocknet ab.
Vorteile habe es, verschiedene Einstreu- und Beschäftigungsmaterialien wie Stroh, Gesteinsmehl, Dinkelspelzen, Magensteine und Sägemehl zu kombinieren.
Bemühen sollten sich die Landwirte, den Auslauf bewachsen und trocken zu halten. Bei Regen bleiben die Hennen besser im Stall.
Unerlässlich bleibt die effektive Reinigung und Desinfektion des Stalles. Sind die Hühner verwurmt, sollten die Parasiten möglichst alle vier Wochen ausgetrieben werden. Dafür werden meist Tränkezusätze wie Ascarom oder Wermidel eingesetzt. Das funktioniere in der Regel gut, so Däuber. Allerdings sollten die Wirkstoffgruppen gewechselt werden.
Nach dem Austreiben sind die Wurmeier weiter infektiös. „Wenn es funktioniert, ist das Huhn aber eine gewisse Zeit frei von Würmern“, erklärte Däuber. Misten und Nachstreuen sowie das Erhöhen des pH-Wertes der Einstreu behindert die Vermehrung der Parasiten. Leidet das Tierwohl und hilft das Austreiben der Würmer nicht, sollte zu einem Arzneimittel gegriffen werden.
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Dänemark: Fokus auf Salmonellen
Christian Thomsen, Biolegehennenhalter aus Dänemark, gab auf dem Ankumer Biolegehennenforum einen Einblick in den Bioeiermarkt dort. 32 % beträgt der Anteil der Bioeier an der gesamten Erzeugung. 98 % der Legehennen sind weiß.
Ab der sechsten Lebenswoche haben die Tiere Zugang zu einem Grünauslauf. „Das geht gut“, sagte Thomsen. Teilweise würden die Jungtiere bereits noch früher hinausgelassen.
Große Bedeutung hat die Salmonellenprophylaxe. Das Futter wird wärmebehandelt. Jede Woche muss der Geflügelhalter zudem eine Sockenprobe ziehen und auf Salmonellen untersuchen lassen. Eine Impfung gegen Salmonellen gibt es nicht.
Thomsen selbst hält 24.000 Biohennen auf 15 ha Auslauffläche. Im Kaltscharraum verteilt ein Automat täglich mehrfach frisches Raufutter. Nach dem Ausstallen wird der Stall lediglich trocken gereinigt und ausgeblasen (Hochdruck). Anschließend flämmt Thomsen den Stallboden ab. Dies hält er für effektiv im Hinblick auf die Wurmbekämpfung.
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Was der Halter zur Gesunderhaltung seiner Legehennen tun kann, war u.a. Thema beim Ankumer Biolegehennenforum.
Wenn ein Huhn Würmer hat, ist nicht nur dessen Immunsystem beansprucht. Die Futterverwertung sinkt, es kann zu Wachstumsstörungen, Schwäche und sogar Tod kommen. Zudem steigt das Risiko für weitere Infektionskrankheiten.
Biolegehennenhalter suchen nach Alternativen zu einer medikamentösen Entwurmung. Denn die Bioeier müssen während der Behandlung und anschließender Wartezeit konventionell vermarktet werden. Das geht mit finanziellen Einbußen einher.
Michael Däuber von Bioland rät Betrieben zu regelmäßigen Kotproben, bestenfalls alle drei bis vier Wochen. Die Wurmausscheidung sei von 10 bis 14 Uhr am höchsten, merkte er dazu an. Gleichzeitig sollten Tiere zur Sektion gegeben werden. „Nur damit erkennt man sicher, ob es einen Befall gibt“, sagte Däuber.
In der Praxis werde zudem beobachtet, dass Hennen bei einem Wurmbefall die Aufnahme an Rohfaser und Magensteinen erhöhen.
Tipps vom Praktiker
Zur Infektionsvorbeuge ist eine trockene Einstreu wichtig. Denn Wurmeier reifen teilweise in der Umwelt heran und benötigen unter anderem Feuchtigkeit zur Entwicklung. Durch Beschäftigungsmaterial wird auch die Einstreu in Bewegung gehalten und trocknet ab.
Vorteile habe es, verschiedene Einstreu- und Beschäftigungsmaterialien wie Stroh, Gesteinsmehl, Dinkelspelzen, Magensteine und Sägemehl zu kombinieren.
Bemühen sollten sich die Landwirte, den Auslauf bewachsen und trocken zu halten. Bei Regen bleiben die Hennen besser im Stall.
Unerlässlich bleibt die effektive Reinigung und Desinfektion des Stalles. Sind die Hühner verwurmt, sollten die Parasiten möglichst alle vier Wochen ausgetrieben werden. Dafür werden meist Tränkezusätze wie Ascarom oder Wermidel eingesetzt. Das funktioniere in der Regel gut, so Däuber. Allerdings sollten die Wirkstoffgruppen gewechselt werden.
Nach dem Austreiben sind die Wurmeier weiter infektiös. „Wenn es funktioniert, ist das Huhn aber eine gewisse Zeit frei von Würmern“, erklärte Däuber. Misten und Nachstreuen sowie das Erhöhen des pH-Wertes der Einstreu behindert die Vermehrung der Parasiten. Leidet das Tierwohl und hilft das Austreiben der Würmer nicht, sollte zu einem Arzneimittel gegriffen werden.
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Dänemark: Fokus auf Salmonellen
Christian Thomsen, Biolegehennenhalter aus Dänemark, gab auf dem Ankumer Biolegehennenforum einen Einblick in den Bioeiermarkt dort. 32 % beträgt der Anteil der Bioeier an der gesamten Erzeugung. 98 % der Legehennen sind weiß.
Ab der sechsten Lebenswoche haben die Tiere Zugang zu einem Grünauslauf. „Das geht gut“, sagte Thomsen. Teilweise würden die Jungtiere bereits noch früher hinausgelassen.
Große Bedeutung hat die Salmonellenprophylaxe. Das Futter wird wärmebehandelt. Jede Woche muss der Geflügelhalter zudem eine Sockenprobe ziehen und auf Salmonellen untersuchen lassen. Eine Impfung gegen Salmonellen gibt es nicht.
Thomsen selbst hält 24.000 Biohennen auf 15 ha Auslauffläche. Im Kaltscharraum verteilt ein Automat täglich mehrfach frisches Raufutter. Nach dem Ausstallen wird der Stall lediglich trocken gereinigt und ausgeblasen (Hochdruck). Anschließend flämmt Thomsen den Stallboden ab. Dies hält er für effektiv im Hinblick auf die Wurmbekämpfung.