Für den Schutz von Agrarvögeln ist eine kleinteilige, vielfältige Agrarlandschaft notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam der Universität Göttingen, des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) e. V. und des Thünen-Instituts. Doch was bedeutet das?
Verschiedene Faktoren wirken zusammen
Wichtige Stellschrauben für das Vogelvorkommen sind den Studienergebnissen zufolge die Größe der Felder und die Vielfalt der Feldfrüchte. Doch „One size fits all“-Lösungen reichten nicht aus: Der Anteil von Feldgehölzen und Hecken sowie die Lebensraumansprüche der Arten müssen nach Ansicht der Wissenschaftler stärker berücksichtigt werden. Entgegen der landläufigen Meinung führen kleinere Felder und eine größere Vielfalt an Feldfrüchten nicht immer zu einer größeren Vielfalt oder Häufigkeit von Agrarvögeln, so die Studie. Vielmehr werden diese Zusammenhänge stark vom Anteil an Feldgehölzen und Hecken in der Landschaft sowie von den Lebensraumansprüchen der Arten beeinflusst.
Claudia Frank, Doktorandin an der Universität Göttingen und Mitarbeiterin des DDA, betont: „Kleinere Felder können das Vorkommen von Agrarvögeln insbesondere dort fördern, wo Hecken und Feldgehölze in der Landschaft fehlen. Eine größere Vielfalt an Feldfrüchten wirkt sich hingegen positiver auf die Agrarvögel aus, wenn bereits viele Gehölzstrukturen vorhanden sind.“
Zusätzliche Maßnahmen für Feldbrüter „unerlässlich“
Bei der Gestaltung wirksamer Maßnahmen muss auch zwischen den Artengruppen unterschieden werden: Vögel, die an Feldrändern brüten, können durch kleinere Felder und eine hohe Vielfalt an Feldfrüchten gefördert werden. Für Arten, die auf den Feldern brüten, ist das nicht unbedingt der Fall, wie Frank erklärt: „Feldbrüter wie Feldlerche und Kiebitz sind den direkten Anbaupraktiken auf dem Feld ausgesetzt. Zusätzliche Maßnahmen, die die Intensität der Bewirtschaftung reduzieren, sind daher für Feldbrüter unerlässlich.“
Über 800 Flächen ausgewertet
Das Forscherteam verknüpfte Daten aus dem Monitoring häufiger Brutvögel für die Jahre 2017 bis 2019 mit detaillierten Karten zu landwirtschaftlichen Flächen und Feldfrüchten, die aus Satellitendaten abgeleitet wurden. Für mehr als 800 Flächen in Deutschland ermittelten sie den Anteil von Feldgehölzen und Hecken, die Größe der Felder sowie die Vielfalt der Feldfrüchte und setzten diese Daten in Beziehung zur Vielfalt und Häufigkeit von Agrarvögeln wie Goldammer, Kiebitz und Bluthänfling.
Die vollständige Studie können Sie hier nachlesen.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Für den Schutz von Agrarvögeln ist eine kleinteilige, vielfältige Agrarlandschaft notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam der Universität Göttingen, des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) e. V. und des Thünen-Instituts. Doch was bedeutet das?
Verschiedene Faktoren wirken zusammen
Wichtige Stellschrauben für das Vogelvorkommen sind den Studienergebnissen zufolge die Größe der Felder und die Vielfalt der Feldfrüchte. Doch „One size fits all“-Lösungen reichten nicht aus: Der Anteil von Feldgehölzen und Hecken sowie die Lebensraumansprüche der Arten müssen nach Ansicht der Wissenschaftler stärker berücksichtigt werden. Entgegen der landläufigen Meinung führen kleinere Felder und eine größere Vielfalt an Feldfrüchten nicht immer zu einer größeren Vielfalt oder Häufigkeit von Agrarvögeln, so die Studie. Vielmehr werden diese Zusammenhänge stark vom Anteil an Feldgehölzen und Hecken in der Landschaft sowie von den Lebensraumansprüchen der Arten beeinflusst.
Claudia Frank, Doktorandin an der Universität Göttingen und Mitarbeiterin des DDA, betont: „Kleinere Felder können das Vorkommen von Agrarvögeln insbesondere dort fördern, wo Hecken und Feldgehölze in der Landschaft fehlen. Eine größere Vielfalt an Feldfrüchten wirkt sich hingegen positiver auf die Agrarvögel aus, wenn bereits viele Gehölzstrukturen vorhanden sind.“
Zusätzliche Maßnahmen für Feldbrüter „unerlässlich“
Bei der Gestaltung wirksamer Maßnahmen muss auch zwischen den Artengruppen unterschieden werden: Vögel, die an Feldrändern brüten, können durch kleinere Felder und eine hohe Vielfalt an Feldfrüchten gefördert werden. Für Arten, die auf den Feldern brüten, ist das nicht unbedingt der Fall, wie Frank erklärt: „Feldbrüter wie Feldlerche und Kiebitz sind den direkten Anbaupraktiken auf dem Feld ausgesetzt. Zusätzliche Maßnahmen, die die Intensität der Bewirtschaftung reduzieren, sind daher für Feldbrüter unerlässlich.“
Über 800 Flächen ausgewertet
Das Forscherteam verknüpfte Daten aus dem Monitoring häufiger Brutvögel für die Jahre 2017 bis 2019 mit detaillierten Karten zu landwirtschaftlichen Flächen und Feldfrüchten, die aus Satellitendaten abgeleitet wurden. Für mehr als 800 Flächen in Deutschland ermittelten sie den Anteil von Feldgehölzen und Hecken, die Größe der Felder sowie die Vielfalt der Feldfrüchte und setzten diese Daten in Beziehung zur Vielfalt und Häufigkeit von Agrarvögeln wie Goldammer, Kiebitz und Bluthänfling.
Die vollständige Studie können Sie hier nachlesen.