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Wie soll man es anders machen?

Wegen ausgemähtem Rehkitz angezeigt - Unterallgäuer Landwirt wehrt sich

Ein Landwirt aus Ottobeuren wurde nach der Grasmahd angezeigt, weil er Jungtiere überfahren hatte. Dabei hatte er alles erdenklich vorgeschriebene getan, um genau das zuverhindern.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Abend des 15. Junis hat ein 42-jähriger Landwirt eine Wiese im Ottobeurer Ortsteil Schoren gemäht. Dabei hat er mehrere Rehkitze getötet, berichten verschiedene Zeitungen. Die Polizei ermittelt nun wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Bauer soll schon früher wegen ähnlicher Vorkommnisse angezeigt worden sein.

So war es aus Sicht des Beschuldigten

Gegenüber top agrar Online wehrt sich der betroffene Landwirt gegen diese Darstellung in den Medien und berichtet, wie es wirklich war. So habe er seit längerem mit zwei sehr agrarkritischen Bürgern in der Nachbarschaft zu tun. Eine Frau beispielsweise würde gezielt nach der Mahd mit vier Hunden an der Leine die gemähten Flächen absuchen. Leider sei sie dabei fündig geworden.

Der Landwirt versichert jedoch, alles unternommen zu haben, um keine Kitze zu treffen. So habe er den Jagdausübungsberechtigten zuvor informiert. Auch Drohnen kämen regelmäßig zum Einsatz. "Ich kündige die Mahd am Tag vorher an. Das Abfliegen mit der Drohne erfolgt dann frühmorgens, weil nur dann der Wärmekontrast deutlich wird. Ich muss dann aber die Witterung im Auge behalten und kann so z.B. erst Mittags mähen", berichtete der Praktiker.

Darüber habe er auch erneut den Jäger informiert. Dieser riet dazu, die Fläche nochmals abzulaufen, was der Landwirt nach eigener Aussage mit drei Personen 45 Minuten lang gemacht habe. Laut dem Jäger wäre es dann OK, wenn er langsam mäht. Beim Schnitt selbst sei er extrem langsam gefahren. Er habe kein Kitz gesehen.

Zu dieser Jahreszeit seien die Jungtiere auch schon größer und mobil. Er könne nicht verhindern, dass unbemerkt Kitze wieder in den Grasbestand einwechseln. Das dürfte auch in Zukunft ein noch größeres Problem werden, sagt der Landwirt voraus. Er macht nun einen Drohnen-Führerschein und kauft sich solch ein Fluggerät, um direkt vor Beginn der Mahd eine Kontrolle durchzuführen. Die kritischen Nachbarn werden sicherlich auch in Zukunft in der Nähe durch die Büsche schauen und ihre Nachkontrolle starten.

Von innen nach außen!

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor der Mahd. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage als Futtermittel oder zur Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen.

Die Bauern- und Jagdverbände empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. Das ermöglicht Rehen, Feldhasen oder Fasanen während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 cm in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg – gerade bei Rehkitzen, die sich instinktiv ducken, oder auch bei Bodenbrütern.

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