Auf landwirtschaftlichen Betrieben findet nicht immer alles Verwendung. Dass Reste als Rohstoffe und Abfälle als Antrieb für neue Geschäftsmodelle genutzt werden können, zeigen diese Start-ups.
Wenn es etwas gibt, das viele Landwirte auf ihren Betrieben produzieren, dann ist das Stroh. Dass Stroh isolierend ist und sich demnach als Verpackung für Lebensmittel-Produkte und den Online-Handel eignet, zeigt das Start-up "Landpack" aus dem bayrischen Alling. 2013 entwickelten Thomas und Patricia Eschenlohr die Isolierverpackung. Die Rohstoffe für die Landbox liefern Bauern aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Sie pressen und lagern das Stroh bis zur Nutzung. Dazu wird es mit Dampf und Hitze zu Quadraten geformt und mit einer kompostierbaren Folie überzogen. Das Gründerpaar stellt die Landbox auch aus Hanf her.
"Superhalm" heißt der essbare Trinkhalm des Start-ups "wisefood", den die Gründer um Geschäftsführer Philipp Silbernagel 2016 während eines Forschungsprojekts beim Karlsruher Institut für Technologie entwickelten. Die Basis des Superhalms besteht aus Apfelfasern, Getreide und etwas Stevia für die Süße. Der Trester ist ein Reststoff, der bei der Apfelsaftproduktion entsteht. Wisefood arbeitet mit einem Händler, der den Apfeltrester aufbereitet und als verarbeitbare und fertige Apfelfasern liefert. Zu den Abnehmern der essbaren Halme gehören B2B-Kunden wie Bars, Restaurants, Clubs und Hotels.
„Bone Brox“ aus Berlin stellt aus Geflügel- und Rinderknochen Bio-Brühen her. Das Start-up um die Gründer Konrad Kaspar Knops und Jin-Woo Bae bezieht die Knochen von Bio-Betrieben aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die ihre Rinder auf der Weide und die Hühner Freiland halten. Die gefrorenen Knochen werden von den Landwirten direkt zum Hersteller der Bouillons BioKontor 7 in Bad Aibling geliefert. Dort werden sie nach eigenen Angaben 18 Stunden ausgekocht und in Gläser gefüllt. Die Brühen vertreibt das Start-up international im LEH. Neben Rinder- und Geflügelbrühe bietet „Bone Brox“ mittlerweile auch eine Bouillon aus Wild und Gemüse an.
BIOABFÄLLE FÜR LARVEN
Das britische Start-up "Entocycle" schlägt buchstäblich zwei Fliegen mit einer Klappe. In London züchtet Gründer Keiran Whitaker die Larven der Soldatenfliege. Sie fressen auf großen Blechen Bioabfälle wie Kaffeereste, übrig gebliebenes Obst und Gemüse aus Supermärkten und Cafés oder Reste aus Brauereien. Haben sich die Larven an den Bioabfällen fett gefressen, werden sie zu Pulver und zu Tierfutter verarbeitet. In ihrer Pilotanlage testet das Start-up seit Anfang des Jahres die Technik, um dauerhaft ganze Insektenfarmen an Landwirte und Unternehmer verkaufen zu können. Die Anlage soll so kompakt sein, dass sie überall zur Verwertung von Bioabfällen genutzt werden kann. Zu Beginn des kommenden Jahres sollen erste Insektenanlagen von britischen Bauern getestet werden.
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Wenn es etwas gibt, das viele Landwirte auf ihren Betrieben produzieren, dann ist das Stroh. Dass Stroh isolierend ist und sich demnach als Verpackung für Lebensmittel-Produkte und den Online-Handel eignet, zeigt das Start-up "Landpack" aus dem bayrischen Alling. 2013 entwickelten Thomas und Patricia Eschenlohr die Isolierverpackung. Die Rohstoffe für die Landbox liefern Bauern aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Sie pressen und lagern das Stroh bis zur Nutzung. Dazu wird es mit Dampf und Hitze zu Quadraten geformt und mit einer kompostierbaren Folie überzogen. Das Gründerpaar stellt die Landbox auch aus Hanf her.
"Superhalm" heißt der essbare Trinkhalm des Start-ups "wisefood", den die Gründer um Geschäftsführer Philipp Silbernagel 2016 während eines Forschungsprojekts beim Karlsruher Institut für Technologie entwickelten. Die Basis des Superhalms besteht aus Apfelfasern, Getreide und etwas Stevia für die Süße. Der Trester ist ein Reststoff, der bei der Apfelsaftproduktion entsteht. Wisefood arbeitet mit einem Händler, der den Apfeltrester aufbereitet und als verarbeitbare und fertige Apfelfasern liefert. Zu den Abnehmern der essbaren Halme gehören B2B-Kunden wie Bars, Restaurants, Clubs und Hotels.
„Bone Brox“ aus Berlin stellt aus Geflügel- und Rinderknochen Bio-Brühen her. Das Start-up um die Gründer Konrad Kaspar Knops und Jin-Woo Bae bezieht die Knochen von Bio-Betrieben aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die ihre Rinder auf der Weide und die Hühner Freiland halten. Die gefrorenen Knochen werden von den Landwirten direkt zum Hersteller der Bouillons BioKontor 7 in Bad Aibling geliefert. Dort werden sie nach eigenen Angaben 18 Stunden ausgekocht und in Gläser gefüllt. Die Brühen vertreibt das Start-up international im LEH. Neben Rinder- und Geflügelbrühe bietet „Bone Brox“ mittlerweile auch eine Bouillon aus Wild und Gemüse an.
BIOABFÄLLE FÜR LARVEN
Das britische Start-up "Entocycle" schlägt buchstäblich zwei Fliegen mit einer Klappe. In London züchtet Gründer Keiran Whitaker die Larven der Soldatenfliege. Sie fressen auf großen Blechen Bioabfälle wie Kaffeereste, übrig gebliebenes Obst und Gemüse aus Supermärkten und Cafés oder Reste aus Brauereien. Haben sich die Larven an den Bioabfällen fett gefressen, werden sie zu Pulver und zu Tierfutter verarbeitet. In ihrer Pilotanlage testet das Start-up seit Anfang des Jahres die Technik, um dauerhaft ganze Insektenfarmen an Landwirte und Unternehmer verkaufen zu können. Die Anlage soll so kompakt sein, dass sie überall zur Verwertung von Bioabfällen genutzt werden kann. Zu Beginn des kommenden Jahres sollen erste Insektenanlagen von britischen Bauern getestet werden.