Westfleisch: Bis zu 50 % der Fleischersatzprodukte entsorgt
Der Handel sitzt Westfleisch im Nacken und fordert mehr Fleisch aus höheren Haltungsformen. Der Konzern sucht deshalb Bauern, die in Haltungsformstufen 3 und 4 investieren.
Deutschland bleibt ein Land der Fleischesser. Daran hat man zumindest beim genossenschaftlich organisierten Schlachtkonzern Westfleisch aus Münster keinen Zweifel. Wie Johannes Steinhoff, Vorstandsmitglied der Westfleisch SCE, auf der diesjährigen Westfleisch Generalversammlung erklärte, verzichten weiterhin nur wenige Haushalte auf den Einkauf von tierischem Protein. Im letzten Jahr lag die sogenannte Käuferreichweite bei 92,5 %. Das heißt: Neun von zehn Haushalten kaufen nach wie vor Fleisch ein. Und das ist laut Steinhoff keine Momentaufnahme. In den letzten vier Jahren lag der Anteil immer konstant über 90 %.
Ganz anders entwickelt sich aus Sicht der Westfleisch der Markt für Fleischersatzprodukte. „Wir haben die Produktion bei unserer Tochter FarmWay Veggie Food mangels Nachfrage wieder eingestellt“, so Steinhoff. Der Markt habe sich in den letzten Jahren überhaupt nicht nach vorne entwickelt. Teils mussten 50 % der Produktion mangels Nachfrage entsorgt werden.
Höhere Haltungsformen: Westfleisch fährt auf Sicht
Mit gemischten Gefühlen sieht man bei Westfleisch die Entwicklungen rund um das Thema höhere Haltungsformen. Einerseits fordere der Lebensmitteleinzelhandel mehr Ware aus Haltungsform 3 und 4. Westfleisch suche deshalb auch nach Betrieben, erklärte Vorstandsmitglied Michael Schulze Kalthoff. Andererseits sei die Lage für die Bauern weiterhin schwierig. Wir brauchen dringend Antworten auf die Fragen, wie mehr Tierwohl finanziert werden kann und wie die genehmigungsrechtlichen Grundlagen für den Bau von Tierwohlstallen aussehen sollen. „Westfleisch ist grundsätzlich bereit, mehr Fleisch aus Haltungsform 3 und 4 zu verarbeiten. Wir suchen Bauern, die bereit sind in Tierwohlställe zu investieren“, so Schulze Kalthoff.
Wie wichtig das Thema Effizienzsteigerung ist, machte Westfleisch-CEO Dr. Wilhelm Uffelmann klar. „Wir müssen in diesem Jahr rund 35 Mio. € Mehrkosten wegstecken. Die Kosten steigen vor allem in den Bereichen Personal und Energie stark an“, so Uffelmann. Gleichzeitig bleiben die Konsumenten preissensibel, die Bäume wachsen auf der Erlösseite nicht in den Himmel, ergänzte Uffelmann. Wie schwierig das Fleischgeschäft ist, zeigt sich auch daran, dass nur fünf Einkäufer des LEH den Markt diktieren. „Deren Wunsch ist unser Befehl,“ brachte Uffelmann die Kräfteverhältnisse auf den Punkt.
Deutschland bleibt ein Land der Fleischesser. Daran hat man zumindest beim genossenschaftlich organisierten Schlachtkonzern Westfleisch aus Münster keinen Zweifel. Wie Johannes Steinhoff, Vorstandsmitglied der Westfleisch SCE, auf der diesjährigen Westfleisch Generalversammlung erklärte, verzichten weiterhin nur wenige Haushalte auf den Einkauf von tierischem Protein. Im letzten Jahr lag die sogenannte Käuferreichweite bei 92,5 %. Das heißt: Neun von zehn Haushalten kaufen nach wie vor Fleisch ein. Und das ist laut Steinhoff keine Momentaufnahme. In den letzten vier Jahren lag der Anteil immer konstant über 90 %.
Ganz anders entwickelt sich aus Sicht der Westfleisch der Markt für Fleischersatzprodukte. „Wir haben die Produktion bei unserer Tochter FarmWay Veggie Food mangels Nachfrage wieder eingestellt“, so Steinhoff. Der Markt habe sich in den letzten Jahren überhaupt nicht nach vorne entwickelt. Teils mussten 50 % der Produktion mangels Nachfrage entsorgt werden.
Höhere Haltungsformen: Westfleisch fährt auf Sicht
Mit gemischten Gefühlen sieht man bei Westfleisch die Entwicklungen rund um das Thema höhere Haltungsformen. Einerseits fordere der Lebensmitteleinzelhandel mehr Ware aus Haltungsform 3 und 4. Westfleisch suche deshalb auch nach Betrieben, erklärte Vorstandsmitglied Michael Schulze Kalthoff. Andererseits sei die Lage für die Bauern weiterhin schwierig. Wir brauchen dringend Antworten auf die Fragen, wie mehr Tierwohl finanziert werden kann und wie die genehmigungsrechtlichen Grundlagen für den Bau von Tierwohlstallen aussehen sollen. „Westfleisch ist grundsätzlich bereit, mehr Fleisch aus Haltungsform 3 und 4 zu verarbeiten. Wir suchen Bauern, die bereit sind in Tierwohlställe zu investieren“, so Schulze Kalthoff.
Wie wichtig das Thema Effizienzsteigerung ist, machte Westfleisch-CEO Dr. Wilhelm Uffelmann klar. „Wir müssen in diesem Jahr rund 35 Mio. € Mehrkosten wegstecken. Die Kosten steigen vor allem in den Bereichen Personal und Energie stark an“, so Uffelmann. Gleichzeitig bleiben die Konsumenten preissensibel, die Bäume wachsen auf der Erlösseite nicht in den Himmel, ergänzte Uffelmann. Wie schwierig das Fleischgeschäft ist, zeigt sich auch daran, dass nur fünf Einkäufer des LEH den Markt diktieren. „Deren Wunsch ist unser Befehl,“ brachte Uffelmann die Kräfteverhältnisse auf den Punkt.