WWF Bodenreport: 72.000 ha Ackerböden in rund 20 Jahren versiegelt
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurden mehr als 40 Quadratkilometer pro Jahr verbraucht und versiegelt. Das ist fast fünf Mal mehr als die von der Politik versprochene Maximalgrenze von 2,5 ha.
"Österreich verliert immer mehr kostbare Böden", wie die Umweltschutzorganisation WWF in ihrem kürzlich veröffentlichten Bodenreport erklärt. Seit die Politik 2002 ein "Nachhaltigkeitsziel" versprochen hat, wird es jedes Jahr verfehlt – konkret um 110.000 ha, wie Berechnungen der Organisation zeigen.
„Dieses Scheitern zeigt, dass uns nur verbindliche Ziele und Maßnahmen beim Bodenschutz weiterbringen. Daher muss die künftige Bundesregierung einen Bodenschutzvertrag mit einer Obergrenze vorlegen und endlich Nägel mit Köpfen machen”, fordert WWF-Programmleiterin Hanna Simons.
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurden mehr als 40 Quadratkilometer pro Jahr verbraucht und versiegelt. Das sind umgerechnet 12,1 ha pro Tag und somit fast fünf Mal mehr als die versprochene Maximalgrenze von 2,5 ha. „Mit dieser Entwicklung heizen wir die Klimakrise und das Artensterben weiter an. „Österreich muss endlich gegensteuern”, fordert Simons.
72.000 ha Ackerfläche gingen verloren
Der Flächenfraß sei deutlich stärker gewachsen als die Bevölkerung. Während der Bodenverbrauch seit 2000 fast um ein Drittel (32 %) zugenommen hat, ist die Bevölkerung im selben Zeitraum nur um rund 14 % gestiegen. Gleichzeitig hat Österreich von 1999 bis 2020 mehr als 72.000 ha an fruchtbaren Ackerflächen verloren. „Das erzeugt ein doppeltes Risiko, zum einen für unsere eigenständige Lebensmittelversorgung und damit die langfristige Sicherheit des Landes. Daher braucht es verbindlichen Bodenschutz und ein gut geplantes Renaturierungsprogramm”, sagt Simons.
Ein weiterer Schwerpunkt im Bodenreport ist die starke Zersiedelung, die sich laut einer neuen BOKU-Studie seit 1975 verfünffacht hat. Ein Indikator dafür sind die insgesamt 520 Fachmarktzentren und Shopping-Center, deren Anzahl und Fläche sich seit 2000 mehr als verdoppelt hat. Es braucht eine verbindliche Obergrenze, eine Naturschutz-Offensive, eine Reform der Raumplanung und die Ökologisierung des Steuersystems, heißt es von der Naturschutzorganisation.
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"Österreich verliert immer mehr kostbare Böden", wie die Umweltschutzorganisation WWF in ihrem kürzlich veröffentlichten Bodenreport erklärt. Seit die Politik 2002 ein "Nachhaltigkeitsziel" versprochen hat, wird es jedes Jahr verfehlt – konkret um 110.000 ha, wie Berechnungen der Organisation zeigen.
„Dieses Scheitern zeigt, dass uns nur verbindliche Ziele und Maßnahmen beim Bodenschutz weiterbringen. Daher muss die künftige Bundesregierung einen Bodenschutzvertrag mit einer Obergrenze vorlegen und endlich Nägel mit Köpfen machen”, fordert WWF-Programmleiterin Hanna Simons.
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurden mehr als 40 Quadratkilometer pro Jahr verbraucht und versiegelt. Das sind umgerechnet 12,1 ha pro Tag und somit fast fünf Mal mehr als die versprochene Maximalgrenze von 2,5 ha. „Mit dieser Entwicklung heizen wir die Klimakrise und das Artensterben weiter an. „Österreich muss endlich gegensteuern”, fordert Simons.
72.000 ha Ackerfläche gingen verloren
Der Flächenfraß sei deutlich stärker gewachsen als die Bevölkerung. Während der Bodenverbrauch seit 2000 fast um ein Drittel (32 %) zugenommen hat, ist die Bevölkerung im selben Zeitraum nur um rund 14 % gestiegen. Gleichzeitig hat Österreich von 1999 bis 2020 mehr als 72.000 ha an fruchtbaren Ackerflächen verloren. „Das erzeugt ein doppeltes Risiko, zum einen für unsere eigenständige Lebensmittelversorgung und damit die langfristige Sicherheit des Landes. Daher braucht es verbindlichen Bodenschutz und ein gut geplantes Renaturierungsprogramm”, sagt Simons.
Ein weiterer Schwerpunkt im Bodenreport ist die starke Zersiedelung, die sich laut einer neuen BOKU-Studie seit 1975 verfünffacht hat. Ein Indikator dafür sind die insgesamt 520 Fachmarktzentren und Shopping-Center, deren Anzahl und Fläche sich seit 2000 mehr als verdoppelt hat. Es braucht eine verbindliche Obergrenze, eine Naturschutz-Offensive, eine Reform der Raumplanung und die Ökologisierung des Steuersystems, heißt es von der Naturschutzorganisation.