Anthony Lee hat der Rückhalt gefehlt, um weiter als Bundessprecher im LsV-Deutschland e.V. mitzuwirken. So begründete der niedersächsische Landwirt seinen Abschied aus der LsV-Führungsriege vergangene Woche in einem Youtube-Video.
Der LsV-Deutschland e.V. hatte sich im Rahmen seiner vergangenen Mitgliederversammlung personell neu aufgestellt. Lee verlor in diesem Zug das Amt des LsV-Bundessprechers.
Laut Lee hätten sich viele Menschen „Gedanken“ über seinen Ausstieg bei LsV gemacht.
"Rückhalt gefehlt"
Die Gründe für seinen LsV-Ausstieg seien „vielfältig“, so Lee. „Ich gehe mit zwei weinenden Augen aus diesem Verband, weil es mir sehr, sehr weh tut“, sagte der Niedersachse in seinem Statement.
Der zentrale Grund dürfte aber fehlende Rückendeckung seiner Vorstandskollegen gewesen sein. „Ich habe nun mal nicht den Rückhalt vom gesamten Vorstand den ich brauche“, bekannte Lee.
Demo-Bilanz niederschmetternd
Lee erreicht in den sozialen Medien ein großes Publikum, seine Youtube-Videos erreichten in einem Jahr über 30 Millionen Aufrufe. Er galt als einer der Wortführer der bundesweiten Bauerndemos zum Jahreswechsel 2023/24.
Aus Lees Sicht haben die Demos nichts erreicht. „Geändert hat sich gar nicht und ich sehe auch keine Verbesserung.“ Dabei hätten die Landwirte „richtig was bewegen können“, so Lee.
„Habe viel falsch gemacht“
Er selbst „mache auch nicht alles richtig und habe auch viel falsch gemacht“, gestand Lee ein, ohne auf konkrete Fehler einzugehen. Doch an den landwirtschaftlichen „Verbänden“ und politischen Interessenvertretung lässt Lee kein gutes Haar.
Bauernverband für den Green Deal?
Denn Der „Bauernverband und die Bauernpartei CDU“ seien laut Lee für den Green Deal der EU. „Der Green Deal ist eine Katastrophe für den Berufstand und für die gesamte deutsche Wirtschaft“, ist Lee überzeugt.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hatte sich gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) jüngst zum Green Deal geäußert. Tatsächlich unterstütze der DBV die Ziele grundsätzlich.
Aber: „Die vorgeschlagenen Maßnahmen, die auf Verbote setzen, die Wissenschaft außen vor lassen, sind nicht passend. Wir müssen den Weg dahin komplett neu auflegen“, sagte Rukwied der FAZ.