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Protestplakate aufgehängt – Landwirte aus Hamm wollen keine Wölfe

Mit großer Sorge beobachten die Landwirte in Hamm die Ausbreitung der Wölfe. Zu so Zuständen wie in Tirol - ohne Schafherden - darf es in Westfalen nicht kommen, mahnen sie.

Lesezeit: 3 Minuten

Hamm in Westfalen gilt als Tor zum dichtbesiedelten Ruhrgebiet. Gleichzeitig gibt es viel Landwirtschaft. Neuerdings ziehen hier aber auch Wölfe auf ihren Wanderungen von Ost nach West durch. Die Besorgnis der Tierhalter steigt. Zuletzt hatte ein Wolf im März 2024 im nahen Freiske zwei Schafe gerissen.

Nun haben Landwirte im Hammer Süden 17 große Banner aufgehängt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Radio Lippewelle Hamm und die Westdeutsche Allgemeine berichten, dass es den Bauern nicht um Schadensersatz für eventuell gerissene Tiere geht, sondern dass es erst gar nicht so weit kommt; also dass keine Tiere verletzt oder gequält werden.

Mit Sorge verweisen sie beispielsweise auf weite Teile Tirols, wo es mittlerweile kaum noch Schafhaltung gibt. So weit wollen sie es in Hamm nicht kommen lassen. Auf die Frage, wie Tierwohl von Rindern und Schafen sowie der Wunsch nach mehr Weidehaltung mit der zunehmenden Wolfausbreitung zusammengebracht werden kann, gibt es keine Antwort von Seiten der Politik.

Einerseits will die Politik, dass wir mehr Tiere auf die Weide bringen, andererseits wird dem Wolf der Hof gemacht. Das passt einfach nicht zusammen.

Im Radio sagte Thomas Döring vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Ruhr-Lippe, dass der Wolfsbestand mittlerweile etabliert sei und nun eine Bestandsregelung erforderlich wird. Diese könne auch in das normale Jagdrecht integriert werden. Aktuell steht der Wolf noch in der gesamten EU unter besonderem Schutz. 

Zäune sind keine Lösung

Fest steht: Allein mit Wolfsschutzzäunen sei es nicht getan. Das Material werde zwar subventioniert, den Aufbau und die Instandhaltung müssten die Landwirte aber selbst übernehmen, betonen sie. Dadurch entstehen Mehrkosten und Arbeit für einen Zaun, der keinen hundertprozentigen Schutz garantieren könne, sagt Landwirt Christian Schlieper aus Hamm.

Meine Tiere müssen auf die Weide. Das ist für Bio-Produkte gesetzlich vorgeschrieben. Wenn der Wolf hier regelmäßig Beute macht, muss ich den Betrieb wohl aufgeben.

Wolfsschutzzäune seien insofern nicht die Lösung und stellten außerdem eine Gefahr für Wildtiere dar, weil sie deren Wanderungen unterbinden und die Tiere zudem im Zaun stecken bleiben und dort verenden könnten, so Schlieper.

Besonders gefährdet sind die Wanderschafherden in der Region. Der Wolf reißt nicht nur das, was er zu seiner Ernährung braucht, mahnen die Landwirte. Er lebe auch seinen Jagdtrieb aus und reiße dafür zum Teil sogar Tiere in ihren Ställen. Aber die Weidetiere litten, selbst wenn der Angriff des Wolfs nicht erfolgreich war, so Schlieper. Zudem könne die Herde Panik bekommen, wenn sich ein Wolf nähere und ausbrechen - und dabei auch auf Straßen und Schienen landen. Langfristig könne sich auch das Verhalten der Tiere ändern und Panik bekommen, wenn sie beispielsweise einen Hund oder auch ein Kind sehen, weil sie es mit einem Wolf verwechseln.

Die Forderungen der Bauern:

  • Die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes und eine darauf aufbauende Entnahmequote

  • Die Lockerung des Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene durch Umlistung von Anhang IV in Anhang V der FFH-Richtlinie

  • Die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für ein regional differenziertes Bestandsmanagement

  • Die Festlegung von Gebieten, in denen aufgrund von Topographie, Vegetation oder Bodenbeschaffenheit keine wolfsabweisende Zäunung möglich ist.

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