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Beispiel aus Niedersachsen

Direkte Jobgarantie: Hauswirtschafterinnen extrem gesucht

Ob ländlich-agrarische, serviceorientierte oder personenbetreuende Dienstleistungen - in jedem Schwerpunktbereich der Hauswirtschaft werden dringend Bewerber gesucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Spontan auf einen Gästeansturm im Hofcafé reagieren, Spaß an der Arbeit mit vielen Menschen im Team haben und durch gute Planung auf alles vorbereitet sein – so fasst Johanna Oelgeschläger ihre Arbeit im Bickbeernhof in Brockeloh nördlich von Hannover zusammen.

Während sie die Wintermonate hauptsächlich im Büro verbringt, organisiert sie in den Sommermonaten das Café mit 50 Mitarbeitern und 400 Sitzplätzen, berichtete sie dem Landvolk Pressedienst. „Ich habe mich bewusst für einen Saisonbetrieb mit Hofladen entschieden, da ist jedes Jahr anders“, sagt die 27-jährige Hauswirtschafterin. Sie ist Botschafterin für den Beruf Hauswirtschafter/in des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen, kurz ZEHN.

Neben der Arbeit in diesen sogenannten „Ländlich-agrarischen Dienstleistungen“ werden in der Ausbildung zur Hauswirtschafterin die Schwerpunkte „Serviceorientierte Dienstleistungen“ in Jugendherbergen, Tagungshäusern, Hotel- oder Gastronomiebetrieben angeboten. Bei den „Personenbetreuenden Dienstleistungen“ handelt es sich hingegen oft um die Arbeit in Senioreneinrichtungen, Kindertagesstätten oder Wohngruppen.

Jobgarantie

In dem Zuge weist der Bauernverband Niedersachsen auf die große Nachfrage nach ausgebildeten Hauswirtschaftern und Hauswirtschafterinnen hin. „Die, die mit der Ausbildung fertig sind, sind sofort vom Markt“, bestätigt Marita Eschenhorst, Ausbildungsberaterin Hauswirtschafter/-in. Sie ist immer wieder begeistert, wenn sie zum Beispiel Seniorenheime besucht, in denen Hauswirtschafterinnen arbeiten: „Das ist großartig, was dort für eine Arbeit geleistet wird.“

Gerade für die Senioren seien die Mahlzeiten ein wichtiger Punkt im Tagesablauf und ein großer Teil ihres Lebensinhalts. „Wenn diese von Fachkräften gut und frisch zubereitet werden und die Senioren noch beim Kartoffelnschälen mithelfen dürfen, dann ist das ein großer Gewinn an Lebensqualität“, ist sie überzeugt.

In Seniorenheimen werden derzeit zwar die meisten Ausbildungsplätze angeboten, insgesamt sind es jedoch relativ wenige. „Der Mangel an Ausbildungsplätzen ist ein Manko dieses vielseitigen Berufs“, bedauert Eschenhorst. Sie wäre froh, wenn mehr Schulabgängerinnen und -abgänger die Chance zu dieser breit aufgestellten Ausbildung mit zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten bekämen.

Gab es im Jahr 2022 noch 264 Auszubildende in der Hauswirtschaft, waren es 2023 nur noch 231. Zusätzlich wurden mit 352 Fachpraktikern in der Hauswirtschaft Schüler aus der Inklusion ausgebildet.

Was machen Hauswirtschafter?

„Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter sorgen dafür, dass die Verpflegung in den Betrieben reibungslos funktioniert“, sagt Eschenhorst. Vom nachhaltigen, ökologischen Umgang mit Ressourcen bei der Textil- oder Wohnungspflege über die Motivation und Unterstützung, beispielsweise von Senioren oder Kindern bis zur Kalkulation und Planung einer Veranstaltung. „Die Hauswirtschafterinnen kochen nicht nur gut, sie wissen auch um den Nährwert der Lebensmittel und wieviel jede Portion kostet“, verweist die Beraterin auf den zweiten Teil der Berufsbezeichnung.

Dies kommt Oelgeschläger auch bei der Organisation des jährlichen Mittelalter-Festivals in Brockeloh zugute. „Das ist das weltgrößte Live-Rollenspiel“, beschreibt sie das Event, zu dem rund 10.000 Menschen anreisen. Von den Rezepturen über die Warenbeschaffung und der Einteilung der Mitarbeiter bis hin zum Management am eigentlichen Veranstaltungstag reichen dort ihre Aufgaben. „In der Ausbildung haben wir gelernt, mit Weitblick zu planen“, nennt sie eine gute Voraussetzung, um eine solche Veranstaltung in die Zukunft zu führen.

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