Autonome Landmaschinen
Autonome Landmaschinen sollen Landwirten in den nächsten Jahren immer mehr Arbeit abnehmen, teils unterstützen sie schon heute, z.B. bei der Unkrautbekämpfung auf dem Rübenacker.
In der Landwirtschaft wird es immer schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen – vor allem für weniger abwechslungsreiche Jobs. Autonome bzw. hoch automatisierte Maschinen sind eine Antwort auf diese Herausforderung. Deshalb entwickeln die Landtechnikhersteller fahrerlose Systeme konsequent weiter, die ersten sind bereits in der Praxis unterwegs. „Der schleichende Übergang zum fahrerlosen Feldroboter hat bereits begonnen“, stellte die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) dazu im Vorfeld der von ihr veranstalteten Agritechnica klar.
Grundsätzlich gilt es bei diesem Thema, automatisches und autonomes Arbeiten zu unterscheiden. Die meisten aktuell verfügbaren Systeme arbeiten automatisch: Sie fahren zuvor am Rechner geplante Spuren ab und ziehen dabei Anbaugeräte mit fester Einstellung. Bei Störungen halten sie in der Regel an und informieren den Landwirt, der dann zum Feld kommen muss.
Autonome Fahrzeuge bewegen sich frei auf dem Acker und optimieren dabei ständig ihre Route und die Einstellung der Anbaugeräte. Ansätze dazu stellen auf der Agritechnica 2023 unter anderem 3A (Amazone, Claas und AgXeed) und Lemken vor. So erkennen Sensoren bei 3A bspw. Verstopfungen am Grubber frühzeitig und die Maschinen reagieren, in dem sie die Arbeitstiefe vorübergehend reduzieren.
Im Bereich der automatischen Systeme gibt es unterschiedliche Ansätze, um Feldarbeiten ohne Fahrer zu erledigen:
- Sensoren ersetzen den Fahrer auf Standard-Traktoren.
- Die Traktoren haben keinen Fahrerplatz mehr.
- Es gibt keinen Triebkopf, sondern die Technik bündelt sich in selbstfahrenden Spezialmaschinen.
Moderne Schlepper sind weitgehend elektronisch gesteuert: Motoren, Getriebe, Hydraulik und Lenkung kommunizieren über den Can-BUS. Kommt die entsprechende Sensortechnik für die Sicherheit dazu, können diese Maschinen einfachere Jobs auch ohne Fahrer zuverlässig auf den zuvor geplanten Fahrspuren erledigen.
Dadurch steigt die Vielseitigkeit: Der Landwirt kann die Maschine ohne Tieflader zum Acker bringen. Bei komplizierten Arbeiten übernimmt er selbst das Steuer. Unter anderem John Deere oder Case IH haben bereits solche Lösungen vorgestellt.
Traktorkonzepte ohne Fahrerplatz sind bei mehreren Herstellern in der Entwicklung. Vorteil: Bei der Konstruktion muss man keine Rücksicht mehr auf den Fahrerkomfort nehmen. Federungen, aufwendige Kabinen und Bedienkonzept können entfallen. Beispiele für diese Roboter sind u.a. der AgBot von AgXeed, das Konzept VTE von Krone und Lemken oder auch der Karl, den Kuhn auf der Messe enthüllen will.
Nachteil der kabinenlosen Fahrzeuge: Bisher dürfen die Maschinen nicht auf die Straße, sie brauchen einen Tieflader. Ein neuer Ansatz kommt von Krone und Lemken. Hier zieht ein Traktor über eine Deichsel den Roboter inklusive Anbaugerät legal wie ein Anhänger zum Feld.
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